Grüne Bürgerzeitung, Nummer 1, Jänner 1987

Laut Rechnungshofbericht hatte Steyr bislang gewaltig hohe Ausgaben für Repräsenta- tionszwecke. Dies kritisierte u. a. auch Gemeinderat Franz Raooser anläßlich einer Gemeinderatssitzung. Und proopt hatte er danit Erfolg! Es gibt ab sofort keine Weilnachtsgeschenke mehr fUr Gemeinderäte aus öffentlichen Geldern, und auch das Essen nach der letzten Gemeinderatssitzung im Jahr muß von nun ab aus den Kassen der einzelnen Parteien und nicht mehr van Steuerzahler finanziert werden! - Bleibt zu hoffen, daß die Steyrer Politiker ihren Sparwillen auch noch auf andere Bereiche ausdehnen mögen. Möglichkeiten dazu gäbe es genug! EIN ALTES CHINESISCHES SPRICHWORT: DIE GRÖ3STEE~IST DIE SPARSAMKEIT [3> Und noch ein Erfolg der GAL: Radweg Gehweg Da Autos im Wald nun wirklich nichts verloren haben, beantragte die GAL durch ihren Gemeinderat Ramoser ein Fahrverbot auf jener Schotterstraße durch den Bischofs- wald, welche die Sebekstraße mit der Punzerstraße (Pensionistenheim) verbindet. Das Resultat: Stattgegeben! Dieses Straßenstück ist nun ein Geh- und Radweg; Radfahrer dürfen also nach Lust und Liebe fahren, Fußgänger können spazieren gehen, ohne auf die Seite zu springen und sich von oben bis unten anspritzen lassen zu müssen, Kinder können ungestört ihre Geländespiele machen ... u. ~ .Baustelle Haratzmüllerstraße - eine Wunde im Stadtbild Steyr Kläglich schmerzt es gar nicht so wenige Steyrer Bürger beim Anblick der zerfetzten Haratzmüllerstraße. Gemeint ist nicht die Halbfertigkeit der "neuen Straße", sondern die Stupichei t und- Fantasielosigkeit, mit der man an die "notwendige Verbreiterung" dieser Straße herangegangen ist. Schöne alte Häuser wurden dem Erdboden gleichge- macht, und die bis dahin naturbelassene Böschung an der Abfahrt zum Radweg (beim Pumpwerk) wurde einfach niedergemetzelt. Sie war Teil des Lebensraumes der Wasservö- gel, außerdem Sauerstoffspender und Lärmschutz. Aber wen kürrmert das heute noch. Hauptsache, eine breite Straße wird noch breiter gemacht. Vorgärten der Siedlungshäu- ser wurden dafUr gestutzt. Damit noch schneller gefahren wird, und das alles noch näher bei den Häusern. Wie sagte Stadtrat SABLIK in der letzten Gemeinderatssitzung wörtlich: ''Wir missen den Verkehr vor allem dorthin bringen, wo die Leute -wohnen." Naja, er wirds ja schon wissen, wo er doch ein Haus in der ruhigen Christklndl- siedlung hat ... Wei.tnachtsrüll U1SOrtiert aif' den Straßen! Freiheit bedeutet heutzutage - unter anderem: Ich sortiere den Mill nicht, 'lileil es mir nienaid zwingend vorschreiben kam! Daß er sich langfristig gesehen (und diese Frist ist bald abgelaufen) damit selbst eine auf die Birne donnert, will der Bürger anscheinend nicht sehen. - Geht man in Steyr die Straßen entlang, weiß man, was die Leute zu den Feiertagen gegessen und getnmken haben, bzw. man weiß auch, was sie nicht gegessen haben: Orangenschalenberge auf den Müllcontainern, . daneben ein Stoß säuberlich geschlichteter nicht mehr ganz frischer Bratwürste, und als Hintergrund eine Cognacflasche, Dosen etc. - Um die wirkliche Freiheit des Österreichers muß es ·schlecht bestellt sein, daß er nicht einmal willens ist, seinen Müll zu sortieren, was ihm ja letzten Endes selbst\ zugute koornt. - Außerdem: Die Kosten :tUr die M.lllabfuhr kä'nten durch raticnelle Sortienmg und sparsanen M.lllan:fall erheblich gesenkt 'lilerden, otne daß dadurch Arbeitsplätze gef'"ährdet wlirden! f GRÜ-E BiRiERZE ITIHi 5 f .

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