Grüne Bürgerzeitung, Nummer 1, Ferbruar 1986

WAAhnsinn Wackersdorf, ein bayrischer Ort, 13 0 km von wahrscheinlich gefährlichste Industrieanlage Wiederaufbereitungsanlage. Wie funktioniert eine WAA ? Der Atommüll aus den deutschen Atomkraft- werken wird zuerst in den Eingangslagern deponiert. Bis 1990 sollen 170 0 Tonnen dort lagern (1990 ist Betriebsbeginn). Als erstes wird der Müll durch hochkompli- z ierte, sehr energieaufwendige, chemische Vorgänge in seine Bestandteile zerlegt. Dabei werden Uran und Plutonium abgetrennt. Übrig bleibt eine radioaktive Lösung, die im nächsten Schritt mit Glaspulver zusammen, eingeschmolzen wird. Diese Lösung ist ein Teil des legendären Atommülls, der auf tausende Jahre hinaus sicher gelagert werden muß; doch gibt es in Deutschland kein Endlager, welches den strengen Sicherheitsbestimmungen entspricht. 5,7t Plutonium entstehen jedes Jahr bei der Wiederaufbereitung. Dieser Stoff erlangte seine traurige Berühmtheit bei dem Atombombenabwurf auf Hiroshima. Plutonium· ist einer der gefährlichsten Stoffe der Menschheit. 2 kg fein über der Erde verteilt genügen um alles Leben auf diesem Planeten auszulöschen. Weiters gewinnt man in dieser Anlage pro Jahr 460 Tonnen Uran. Dieses Element muß genauso wie Plutonium über Jahrtausende hinaus sicher gelagert werden. Die Brennstäbe aus dem wiederaufbereiteten Uran sind um ein vie lfaches teurer als die aus Natururan. Der Betreiber dieser Anlage, die Deutsche Gesellschaft für die Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK), bezweifelt selber die Absatzmög- lichkeiten dieser Brennstäbe. Die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf emittiert l00mal mehr radioaktive Schadstoffe als ein gewöhnliches Atomkraftwerk. Man stelle sich 100 Atomkraftwerke auf einem Platz vor! Da in dieser WAA mit immens großen Mengen radioaktiver Stoffe gearbeitet wird, ist es ein Hohn, von 99 % iger Filterung zu sprechen. Krypton 85 wird überhaupt nicht gefiltert, weil dies viel zu teuer käme und die Technik dafür zu unausgereift ist. Wissenschafter (unter anderem William Boeck von der Niagara- Universi tä t) befürchten tiefgreifende Auswirkungen auf das globale Klima durch Veränderung der Lufte lektrizität. GHUNE BURGEHINFOHMATION 7 i n Bayern der österreichische Grenze entfernt, soll die aller Zeiten entstehen. Es ist dies eine atomare 21 Stunden ~hne Strom führt zum Sieden der radioaktiven Lösungen, wodurch die Zwi - schenwände der Tanks zerstört und es zum Austritt dieser hochgiftigen Flüssigkeit in die freie Atmosphäre kommt. Die Folge wären allein in der BRD 30 Millionen Tote und eine radioaktive Wolke, die sich über Mitteleuropa ausbreiten und es unbewohnbar machen würde. Beispiel Windscale In Windscale (liegt an der englischen Küste) steht eine viel kleinere Wiederauf- bereitungsanlage als in Wackersdorf geplant. Man fand Plutonium im Küchenstaub der Haushalte im Umkreis von 15 km. In Deutschland hat man sicherheitshalber den gesetzlichen Grenzwert zu hoch angesetzt (115 000fach zu hoch! Dies berechneten amerikanische Wissenschafter unter einbe- ziehung neuester Kenntnisse) Bei einem medizinisch vertretbaren Grenzwert könnte die WAA in Wackersdorf nie genehmigt werden. + H.H + 1 1 1 1 1 1 1 1 + H H + G) .µ Cf) ·rl H (V') ~ .--1 ·rl N .µ .µ ru ru H .::: rl >< H 0.. G) G) '0 .µ .µ rl Cf) rl G) ,:i:; 4--1 G) H -,-j G) H G) '0 :§ ~ Cf) 0 G) 0 ~ H .µ ·rl s;j< l'.) Cf) 3: s;j< HHHHHHHHHHHHHHHHHHH

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