Grüne Bürgerzeitung, Nummer 1, Ferbruar 1986
6 GRUNE BUHGEHINFORMATION Wehrgraben: Tennisfreaks gegen Kleingärtner Der 3 Jänner 1986 war di e Ge burtsstunde einer neuen Steyrer 11 Bürgerinitiative". Rund 60 Kleingärtner aus d e m Be r e ich Ober er Wehrgraben, einfache Leute, Arbeit e rinnen und Arbeiter, kleine Ange stellte , Hausfrau en und Pensionist(inn)en, trafen sich und machten ihrem Ärger Luft. Se it 2 Jahren, behaupt e t e ine r d e r Anwesen- den, wird übe r v ersch i d en Va ria nt en ger edet, all e mit d e m e in en Zi e l , T nnisplä t ze dort zu baue n, wo s ich S c hre b e rg ä rtn e r in J a hr e n müh e voll e r Kl e in a rbe it 11 ihr R ich" g sch a ffen h a b n. S e it e ini ge r Z i t h a b e n si e es S c hwa r z a uf We iß: Ein offe n s i c h1 l ich zu di ese m Zw ec k g e gründ e t er Ve r e in (ASKÖ Wehrgrabe n Steyr) .v irbt in e ine m Flugb l a tt um "Int e r e ssent en für di ese Sport a rt II und st e llt fest, daß l e tzt e r en bere its ab 198 6 di e Möglichkeit geboten wird, im Wehrgra b n Tennis zu spielen. "Es we rd en", h e ißt es we iter, "auf einem hinter dem Arbe it e rhe im ge l e genen Grundstück, zwei Tennispl ä t ze e rricht e t 11 • Der anwesend e SPÖ-Gemeinderat versucht zu beruhigen: 11 Di e Ge meinde hat noch keine Entsch e idun g g e troffen", "es ist alles in Schwebe , geg en d en Widerstand der betroffenen Pächt e r gibt es keinen Baubeginn", 11 sollte es zum Bau kommen, werden großzügig Ersatzgründe zur Verfügung gestellt 11 • Das Mißtrauen der Anwesenden ist berechtigt, außerde m: * Bleibt es bei der Eliminierung von 11 nur 11 5 Gärt en ? * Wie werden die Verkehrsproble me (Zu- fahrt, Parkplatz, ... ) gelöst ? * Wie kann man 5 alte, gewachsene Nußbäume und einen stadtökologisch wertvollen Bio- top einfach 11 erstzen 11 ? * Vertragen sich Tennisplätze und Schre-ber- gärten überhaupt (abgesehen von den zu- und abfahrenden Autos, verursacht bekannt- lich auch das Tennisspielen Lärm) ? Die Anwesenden sprachen sich einstimmig gegen jede wie auch immer geartete Variante von Tennisplätzen und damit für die Erhaltung der Gärten aus. Die Angelegenheit hat aber einen großen Haken: Die Grundstücke, auf denen die Sportplätze errichtet werden sollen, gehören d en Steyr-Werken. Mit den Kleingärtnern haben diese a be r keinerlei Vertrag, man spricht ledig- li ch von e iner 11 mündlichen Duldung 11 • Dazu kommt, d a ß die Betreiber des Projekts, die Proponent en d e s Tennisvereins, zum guten Teil höhe r e Ange stellte der Steyr-Werke sind, allen voran Be triebsratsobmann und Nationalrat Her- mann L e i thenmayr. Kurios ist dabei nur, daß auch die Schre b e rgärtner in ihrer Mehrzahl Steyr-Werke-Be dienstete, allerdings weniger hochrangige, sind. 11 Brauchst ja nur was sa g'n, bist schnell drauß 1 n 11 , .formuliert einer der "Gartler 11 seine unsichere Position und damit verbundene Angst vor dem Verlust seines Arbeitsplatzes. Bleibt also nur zu hoffen, daß die Stadt- gemeinde durch ihr Veto dieses "Prestige- objekt 11 auf Kosten der 11 kleinen Leute", verhindert, zumal Gemeinderat Sturmberger von einem Riesenbedarf an derartigen Klein-gärten in breiten Schichten der Steyrer Bevölkerung sprach. Die Bedürfnisse für einen Tennisplatz im Wehrgraben müssen dagegen erst geweckt werden, wie die "voreilige Werbekampagne" des Tennisvereins zeigt. Die Grüne Alternative Liste Steyr wird die Anliegen der Kleingärtner im Rahmen ihrer Möglichkeiten, auch im Gemeinderat, voll- inhaltlich unterstützen. Unsere Umweltidee Die Errichtung eines Parkplatzes ist in unserer voll motorisierten Gesellschaft leider ein notwendiges Übel geworden. Auch in unserer Stadt wurden in den letzten Jahren zahlreiche Grundstücke, sowohl landwirtschaftlich genutzte Flächen, als auch in privater Hand befindliche Gärten (siehe Wieserfeldplatz) in Parkplätze umgewidmet. Die STADTGEMEINDE STEYR ging bei der Errichtung des Parkplatzes beim SCHIFFMEISTERHAUS als gutes Beispiel voran. Hier kann man eigentlich von einem Musterparkplatz sprechen, ausgestattet mit zahlreichen Bäumen und Abstellplätzen auf Grasbetonziegeln. NUN UNSERE IDEE: Gestaltung bestehender Parkplätze in unserer Stadt mit Bäumen. Alle 5 bis 10 Parkplätze ein Baum. "Baumlose" Parkplätze in unserer Stadt: Krankenhaus Steyr, KGM-Großmarkt, Wieser- feldplatz ....
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