hing. Vater und Sohn konnten sich im blitzblanken Heim, wo am einfachen Eßtisch täglich ihre Leibspeisen — Knödeln und Schokolade — standen, wohlfühlen. Den naturfreudigen Sohn litt es aber nicht allzulange in der Stube, und wenn es die Witterung nur halbwegs zuließ, tummelte er sich als ein begeisterter „Wasserratz“ in der nahen Schwimmschule, wo er der besonders Bevorzugte des Schwimmeisters und nach der von ihm ins Leben gerufenen „Neptunia“ das Capo der gesamten badenden Jugend war. Sein Organi¬ sationstalent in der Jugendfürsorge, das Goldbacher während seines ganzen späteren Lebens so hervorragend betätigte, war damit zum erstenmal öffentlich hervor¬ getreten. Wasser, Wind und Sonne stählten seinen Körper zu einer Zeit, wo man von Abhärtung noch wenig sprach und seine Vorliebe für körperliche Ertüchtigung wirkte sich im Freundes= und später im Familienkreise beson¬ ders „stichelhaarig“ aus. Im Winter sauste er auf den ge¬ liebten Bretteln über die glitzernden Hänge der beschneiten Steyrer Vorberge und bald gründete er in Steyr den ersten Skiklub „Telemark“. Neben dieser körperlichen und sport¬ lichen Betätigung, die den am Gebrauch des rechten Armes stark Gehinderten ein gar schönes Zeugnis seiner Lebens¬ energie und beharrlichen Willenskraft ausstellt und zu der auch die vielen ausgedehnten Wanderungen und Bergstiege gehoren, die mit ihrem reichen Stimmungszauber schon früh die junge Seele auflockerten und für das Liebliche und Er¬ habene, für die Schönheit der engeren Heimat empfänglich machten, kamen die fröhlichen Stunden, die Gurs durch viele für die Entwicklung entscheidende Jahre fast täglich im Bummerlhaus, in der schöngeistigen Atmosphäre des „Mayerzimmers verbrachte und die ihm immer neue literarische und musikalische Anregungen zuführten. So verflogen die sonnigen Jugendjahre in Steyr nur allzubald und der Ernst des Lebens meldete sich bei Freund Gurs schon in vernehmlicher Weise, als er anfangs Oktober 1894 nach glänzend bestandener Matura an die Hochschule nach Wien kam, um an der Technik und später auch an der Universität das Studium in den von ihm gewählten Lieblingsfächern Mathematik und Geometrie zu vollenden. Und wahrlich, der zähe Wille des Linkshänders war es, der
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