Gregor Goldbacher - Eine Rückschau zur Vollendung des 60. Lebensjahres

öffentliche Zustimmung geerntet. Im alten Kränzchen“ und im „Männergesangverein“, bei Festen, Denkmalfeiern, auf fröhlichen Fahrten im In= und Ausland, bei den Abenden des Bundes der Mundartdichter in Linz, als wohlfundierter Sprecher im Radio und Kino sowie als ein gewiegter Redner aus dem Stegreif: überall stellte er seinen Mann. Das heimatliche Schrifttum verdankt ihm außer seinen dichterischen eigenen Werken noch die Herausgabe des dichterischen Nachlasses unseres großen Heimatdichters Josef Moser, ferner die Jahrbücher „Hoamatgsang“ 1910, 1920, 1930 des Bundes o.ö. Mundartdichter (im Verein mit Karl Mayer). Die Einflußnahme Goldbachers auf das engere heimatliche Schrifttum hat sich außerdem noch oft¬ mals bestens bewährt. Ende 1929 sind dann die letzten „Neuen Gedichte in oberösterreichischer Mundart“, im Bande „Draußt auf dá Weit" vereint, erschienen. Der Dichter selbst sagt von dem Buch: „es hängt mein Herzbluat dran“, und wer ihn näher kennt, wird das bestätigt finden und an dem Men¬ chen Goldbacher, der sich in diesen Versen mit all seinen großen Vorzügen und Hemmungen zeigt, seine helle Freude haben. Aus dem naturkundigen „Waldschlois" von einst ist der besinnlich wandernde Philosoph geworden, der sich eins fühlt mit aller Natur, der die Welt kennt und das Leben. Und der von sich das stolze Wort sagen kann: „Koan Tag reut mih in mein Löbn, und wann i's noh amal anfang kunnt, i löbát's genau a so wiedá!" Ehrfürchtige, gottesnahe Naturverbundenheit, innige Heimat- und Familienliebe und unerschütterliche Volkstreue, im hellen Glanze dieses Dreigestirns kann der überall be¬ kannte und allseits verehrte Heimatdichter heute auf die Vollendung seines „Sechzgers" zurückblicken, ein festlicher Anlaß für das ganze liebe Heimatland, insbesondere aber für die alte Eisenstadt am Verein der Enns und Steyr, in deren Mauern kein anderer Poet je gelebt hat, der ihr so zugetan und treu war und sie so dauernd verherrlicht hat, wie unser Gregor Goldbacher. Möge ihm ein gütiges Ge¬ schick im wohlverdienten Ruhestand noch viele erntereiche Jahre geben. Das walte Gott! 12

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