unseren Heimatdichtern vor, von Lindemayer und Stelz¬ hamer bis zur Gegenwart. Was war das doch für eine märchenhafte Wanderzeit, in der dem „Hoamatgsang“ die schmerzgebeugten Herzen in neuer Daseinslust entgegen¬ kamen im ganzen Land! — Goldbacher tummelte an solchen Abenden auch gehörig das eigene Dichterroß und seine gmütlichen Sachen brachten Frohsinn in alle Reihen. Immer mehr wandte er sich nun der Pflege der Volks¬ kunde zu. Ausgedehnte Fahrten durch Deutschland, die er schon früher in fröhlicher Sängerrunde des „Kränzchens nach Nürnberg usw. und jetzt als Leiter einer deutschen Jugend=Austauschaktion in den Ferien über Berlin und die großen Hansastädte an die Ostsee unternahm, ließen ihm den großen kunst= und kulturhistorischen Wert seiner ge liebten Vaterstadt immer heller hervortreten. Auch im herr¬ lichen Süden war Goldbacher wiederholt auf raschen Fahrten gewesen, eine Österreise hatte ihn nach Istrien, Dalmatien und Montenegro geführt und eine andere Ge¬ sellschaftsfahrt ließ ihn den „Mittelmeerzauber“ im vollsten Ausmaß fühlen. Von Genua ausgehend, führte ihn das Schiff nach Ostia (Rom), Neapel, Taormina (Sizilien) Korfu, Olympia, Athen, Malta, Tunis, Barzelona und über Monaco ging es wieder nach Genua. So sehen wir, daß der schlichte Dichter in der Bauernsprache und leutselige Volksfreund ein weites Weltbild sein Eigen nennt, daß hinter seinem Wort die Bildkraft erlebter Eindrücke und Vergleiche steht. Dazu kommt noch das glückliche Bedürfnis eines daseinsfrohen Herzens, sich das Empfangene mitzu¬ teilen, das Aufgenommene zu besprechen. Eine sehr große Zahl prächtiger Schilderungen, die Goldbacher in den ver¬ schiedensten Blättern und Zeitschriften veröffentlichte, ist auf solche Art entstanden. Manche derselben sind wahre Kabinett¬ stücke der Heimatkunst und die warme Feinfühligkeit ihrer Stilisierung, die den Leser gefangennimmt, weiß mit großer Kunst den intimsten Naturstimmungen und =bildern gerecht zu werden. Hoffentlich wird der Dichter diese verstreuten Perlen einmal in einem eigenen heimatlichen Prosaband sammeln. Neben dem herzwarmen Feuilletonisten und Pro¬ saisten hat auch der markige Redner Goldbacher reiche
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