Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs
geblieben sind (beide im oöLA). Dazu kommen noch kleinere Bestände aus Schloßarchiven (Urkunden), die ebenfalls im oö. Landesarchiv ihre Heimstatt gefunden haben. Auch die Pfarrarchive bergen nicht unbeträchtliche Bestände (ausgenommen Waldzell, wo das Archiv 1811 durch einen Brand des Pfarrhofes vernichtet wurde). Lokali,sierungsschwieri,g~eiten tra~en in geringerem Maße auf als anderswo. Politischer Bezirk Rohrbach: Die Quellenlage ist im allgemeinen als gut zu bezeichnen, ,eine Fundgrube wird das Stiftsarchiv Schlägl bleiben, aber auch Herrschaftsarchive und Urkunden (Geschlechterur kund en) geben nicht unwichtige Daten über die im Bezirk ansässig gewesenen Geschlechter und deren Sitze. Das oöUB und die Urkundenabschriften des Diplomatars im oöLA boten ebenfalls hinreichendes Quell enmaterial. Die N i chtlokalisierbarkeit hält sich im bescheidenen Rahmen; bedenklicher ist das rasche Verschwinden von Bodendenkmalen. Fortschrittlich-zu-s,ein glaubende Land- wirte räumen bedenkenlos die Erdsubstruktionen der Sitze mit der Schubraupe hinweg, ohne der mahnenden Stimme geschichtsbewußter Personen zu achten. Politischer Bezirk Schärding: Für diesen Bezirk gilt im wesentlichen das gleiche, was bereits beim Bezirk Braunau gesagt worden ist. Ältere Quellen (gedruckte) finden sich im oöUB aus den Traditions-Codices der Klöster Suben, Formbach und St. Nikola. Das Archiv des Klosters Suben ging nach der Klosteraufhebung verloren, R,estbestände können in bayrischen Archiven sein, das meiste dürfte aber in die Papiermühlen gewan- dert sein. Das Stadtarchiv von Schärding ist für den Bezirk nicht sehr ergiebig, die Pfarrarchive reichen mit ihren archivalischen Beständen selten in das MA zurück . Die größte Ausbeute urkundlicher Nachrichten bot noch das Diplomatar des oöLA und die bairischen Landtafeln; die reich en Urkundenbestände der bayrischen Staatsarchive in München und Landshut (hi,er besonders das Passauer Blechkastenarchiv des Hochstiftes Passau) sind zu wenig bekannt und ausge- wertet . Auch die anderwärtig ausreichend beurkundeten Schanzwerke, und e,s sind deren nicht weni.ge, mangeln hier der schriftlichen Belege - nicht, daß es diese nicht gäbe, aber von den Baiern angelegt, erliegen die diesbezüglichen Nach- richten ebenfalls in den bayrischen Archiven. Magistrat der Stadt Steyr: Über die Schlösser, Sitze und Schanzen im Gemeindegebiet der Stadt Steyr liegt ausreichendes urkundliches Material und gute Literatur vor. Abgesehen vom Stadtarchiv Steyr und dem Archiv der Herrschaft Steyr (Lamberg), den Archiven von Glei,nk und Garsten, s·ind die Prewenhuber'schen Annales Styrenses eine nicht zu unterschätzende Queil'e für di,e Stadt und den Bezirk Steyr. Politischer Bezirk Steyr: Quellenmäßig ist der Bezi,rk sehr gut erschlossen , besonders durch das HA. Steyr (Lamberg), die Stiftsarchive von Garsten und Gleink (alle im oöLA), abgerundet und ergänzt durch das oöUB und die ArchivaHen des oöLA, letzteres besonders bei den Schanzen hervorstechend. Auch ist di,e Literatur nicht gering einzuschätzen, beruht si·e doch durchwegs auf gewissenhaftem Quellenstudium. Nichtsdestoweniger lassen sich nicht alle beurkundeten Objekte lokalisieren bzw. im Gelände vorhandene identifizieren. Politischer Bezirk Urfahr und Umgebung: Die Quellenlage des Bezirkes ist ,sehr günstig, obwohl auch hier schmerzlich e Lücken fühlbar werden. Dies drückt sich besonders bei den namenlosen Objekten aus. Von den erhaltenen Herr•schaftsarchiven, wie Waldenfels, Riede.gg-Wildberg (Starhemberger Archiv im oöLA) und Oberwallsee-Eschelberg-Rottenegg (ebenfalls im oöLA), i,st am reichhaltigsten das Starhemberger Archiv, Bestand Riedegg- Wildberg, besonders auf der urkundlichen Seite. Neben dem oöUB Heferte beson- ders das Diplomatar im oöLA viel.e Hinweise. So konnte der eigentüm li che Name „Zöch", der auf der Ruine eines Si,tzes im Talgrund unter Altenberg haftet, einer Erklärung und Lösung zugeführt werden (1364 2 . 11 . verkauften Hermann der Geiczestetter und Elspet seine Frau ihr Ansidel und den Hof zu Altenberg dem Gotteshaus zu Gallneukirchen. Vermögensverwalter des Kirchengutes war nicht der IX
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2