"Großfahrt" in die Gottschee 1939

Endlich war die Stunde der Abfahrt da; in schöner, langer Reihe ging frohgemut „zum Städtle hinaus", berg¬ auf, bergab durchs Ennstal. Vor Grossraming,knapp an der - Enns, hielten wir erste Rast. Auf grossen Baumstämmen, die auf die Flossfahrt warteten, liessen wir uns nieder. Brot, und die gelben Eierpflaumen mundeten herrlich. Bald wurde wieder zum Aufbruch geblasen und wieder ging es in ewigem Au-Ab weiter. Die Sonne btannte unbarmherzig auf uns herunter. „Schwitzen ist gesund“ und „lasst euchs nicht verdriessen“ Treten... treten.treten! Steil geht es dann wieder aufwärts. Die Rucksäcke ziehen gewaltig, aber Arme und Beine bleiben Sieger und dann geht es zur Belohnung in sausender Fahrt talab, dass der Wind kühl um die Ohren pfeift. Es wurde schon finster, als wir unser Reiseziel Hieflau erreichten. Nun, wir hatten auch 6 "Patschen“ zu picken und, da es immer ge¬ lang, die erste Probe als Radmechaniker bestanden. Nun sassen wir auf einem alten Wagen um den Kessel mit der duftenden Griessuppe und bei der Festbeleuchtung von 2 Taschenlampen waren unsere hungrigen Mägen bald befriedigt. Hell glitzerte das Mondlicht im schäumenden Was¬ ser der Enns und das Rauschen des „Gesäuses„schläferte uns ein, als wir im ersten Stock eines Stadels im duften¬ den Heu lagen. Unter uns scharrten noch einige Pferde. Bald hörten wir auch das nicht mehr.. alle 13 schliefen tief und fest.

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