"Großfahrt" in die Gottschee 1939

99 Papiersackerl aus dem Rucksack. Dörrpflaumen, kommt es wie aus einem Munde. Doch Hilde beschwichtigt: Sachte sachte, jede von uns bekommt in jeder Kurve eine Dörr¬ pflaume, Das schmeckt, und was auch sehr wertvoll ist, es gibt viel Spass. Auf einmal fällt einer von uns wieder Schabernack ein und sie beginnt, als es eben besonders steil wird: Das Mass meiner Leiden ist voll.... und alle sind derselben Ansicht und singen das schöne Lied mit. Und so kommt es denn, dass das Mass unserer Leiden völler und zuletzt gar nocht ohne wird. Und sonderbar, es geht unter Lachen viel leichter höher und höher. Da taucht wieder ein jugoslawischer Soldat auf, wie sieht der aus. Der Mensch so mise wie die Uniform in der er steckt. Wie sehen sie doch aus diese Soldaten.Stolz denken wir da an unsere Soldaten mit ihren entschlossenen Gesichtern und ihrer herrlich zweckmässigen Ausrüstung. Da fällt uns wieder ein Lied ein- Eintausend Mann die zo¬ gen ins Manöver.... Sooft nun wieder ein Soldat auftaucht singen wir die neue Strophe und geben natürlich für jeden Mann 1000 Mann. Schliesslich kommen wir auf eine ganz schöne Summe. Was uns noch alles eingefallen ist an Schabernack? Wer bringts fertig?Na, ihr erinnert euch ja! Au einmal ging es schliesslich wirklich rasch, hatten wir die Passhöhe erreicht. Und da ging auch der Zollschranken hoch. Wieder daheim in Deutschland! Fürsorglich waren die Grenzsoldaten. Sie nannten uns einen Heustadel, nicht weit unterhalb der Höhe. Doch, dass ihr nicht mit Taschenlampen herumfuchtelt, denkt an die Ver¬ dunklung. Ja,richtig, Verdunklung! Einmal sind wir bei einer Verdunklungsübung nach Wolfern zum Erntedienstabend gefahren, Nun werden wir uns an diese Verdunklung gewöhnen müssen. Wir legen uns ins wohlig duftende Bergheu, ein Posten geht vorbei, wir sollen bloss keine Angst haben, meinte er. Nein, die hatten wir wirklich nicht. Wir fühlten uns so sicher und geborgen... wieder daheim. Am Morgen machten wir uns ein Feuerlein, stellten das Kochgestell auf und setzten den Kessel mit Wasser auf. Die Flammen züngelten das Holz knisterte und bald begann das Wasser zu dampfen. Wir kochten uns eine gute Erbswurstsuppe, dann wurden die Räder gesattelt und es ging die Serpentinen abwärts. End¬ lich erreichten wir bei Ferlach die Drau. unser Reise¬ ziel Klagenfurt.

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