Die Gotik in Oberösterreich

Wels, Stadtpfankirs:he, Glasgemälde „Sündenfall" mönster. Schon aus dem Ende des Jahrhunderts stammt ein umfangreicher Zyklus in der Pfarrkirche zu Wartberg an der Krems. Bereits dem entwickelten Donaustil gehören ch·ei Passionstafeln in der oberen Sakristei der Pfarrkirche in Gaspoltshofen und ein St.-Wendelins-Bild in der PfaTI'kirche zu Allhaming an. Weitere Schäeye birgt das oberösterreichische Landesmuseum in Linz. Daß in den Stiften und Klöstern die Buchmalerei gepflegt w1.ll'de, beweisen die Schäeye, welche die Stiftsbibliotheken heute noch ver- ,v ahren; ein wertvoller miniattll'geschmückter Kodex aus Stift Mondsee, um die Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden, ist im Linzer Landesmuseum ausgestellt; mit kostbaren Bildem ist das Stadtbuch von Grein an der Donau geschmückt, ein Werk der friederizianis<hen Hofkunst un1 1490. Zu den einch·ucksvollsten Einzelfiguren gotischer Zeit gehört in Oberösterreich ein St. Georg in der Filialkirche in Kößlwang und derselbe Heilige in der Filialkirche Affnang, beide fast gleichzeitig und doch so grundverschieden, daß sie unvereinbar nebeneinander stehen. Eine der wertvollsten Einzelfigmen oberösterreichiscl1er Gotik ist ein St. Florian im oberösterreichischen Landesmuseum in Linz (mn 1460), eine halblebensgroße Statue, die unter dem Einfluß des Bildhauers Niclas van Leyden entstanden sein Photo: G, Gngenbauer Wels,Stadtpfarrkirche, Glasgemälde, Detail aus der Hinrichtung J ohannes des Täufers Photo: G. Gugenbauer dürfte. Die reife Spätgotik, die am Iim mit Krenifl und Leinberger so mächtig verklingt, ist im Linzer Landesmuseum mit vollwertigen Proben ihrer Leistungen vertreten; in diesen Zusammenhang gehört ein meisterhaftes Wanclalfärcl1en mit einer plastiscl1en Enthauptung der heiligen Katharina im Sclirein (mn 1500 w1d wohl alsWerk derpassauiscl1en Kunst entstanden) im Linzer Landesmuseum; es repräsentiert die überreife gotische Schnieykm1st, die eigentlicli nm mehr rnaleriscl1e Ziele kennt: wo die fräi1kisme Kunst in ihrer Plastik auf jede Bemalung verzichtet, geht umgekehrt die gleichzeitige oberösterreichische völlig in der Malerei auf; der Donaustil mit 21

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