Gmunden - Festführer, Pfingsten 1928

15. Wildschützen. Gruppenführer: Herr Lechnec. Auch die Romantik unserer Heimatberge fehlt im Zuge nicht. Gefangene Wildschützen werden von Jägern der Strafe zugeführt. 16. Stachelschützen, klcmbrustschützen. Gruppenleiter: Herr Johann Nursch, Obmann dec Stachelschützen. Uralt ist der Brauch des Stachelschießeus im Salz- kammergute und hat er in Ebensee bis in die Jetztzeit rege, besondere Pflege gefunden. Mit den Schützen gehen die Schwörgel- oder Seitenpfeifer, die die jeweiligen Treffer, Dreier-, Vierer- oder Fünfer-Kreise auspfeifen. Jeder Kreis hat einen eigenen Jodler und auch der Zieler macht zu den verschiedenen Treffern seine besonderen Gesten und Schnaxen. Die Pfeifer sind nie müßig, denn werden keine Treffer gemacht, so pfeifen sie Jodler und Almerlieder. Die Zieler und Bolzentrüger sind von den Stachelschützen unzertrennlich und begleiten sie diese auf allen ihren Wanderungen und Schießen. Auch die Schützenliesl ist bei jedem Schießen anwesend, wie sie auch bei keiner anderen Veranstaltung der Stachelschützen fehlr. 17. Vogelfänger. Gruppen!.: Herr Kaspar heitzl, Obmann cler vogelfängergesellschaft. So wie woanders dem Wildern, so wird in Ebensee seit undenklichen Zeiten im Herbste dem Vogelfänge gehuldigt. Gefangen werden nur samenfressen- de Waldvögel und bieten hiezu die reich bewaldeten Hänge und Höhen der Heimatberge reichlich Gelegenheit. Jeder Vogelfänger trachtet womöglich den besten Fangplatz vor dem anderen zu erreichen, daher sind sie schon frühmorgens „eh die Hähne kräh'n" auf den verschiedenen Plätzen. Schon am Vortage abends, wird gestärkt mit einem Flascherl Kräuterfchnaps (Branntwein), der Kraxen, auf der die Häusel mit den Lockvögeln hängen, heu Klemmeln (Klemmer), dem Holzhackl für eventuelles Holz zum Feuermachen, mit der Laterne und dem unvermeidlichen Bergstock die Wanderung angetreten und eventuell im Walde übernachtet. Gefangen werden mit Vorliebe die schon im — 17 —

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