Gmunden - Festführer, Pfingsten 1928

An Mieser Stelle wollen wir einiges über das Sa- linenwesen, als den ältesten Industriezweig des Salz- kammergutes, anführen. Wie schon -das Wort „Salz- kammergut" anzeigt, handelt es sich um ein Gebiet, welches mit der Salzerzeugung in inniger Verbindung steht. Als „Kammergut" hatte dieser Besitz seine Erträgnisse aus dem Salzwesen an die „Kammer" des obersten Landesherrn abzuführen. Mail unterscheidet ein steirisches und ein oberösterreichisches Salzkammergut. Der Sitz des oberösterreichischen Salzkammergntes war die Herrschaft Wil- denstein bei Bad Jschl, innerhalb welcher die Salz- berge Jschl rmd Hallstatt samt ihren Sudhütten lagen. Oampsecsahct aus 6em Traunsee. Die Salzerzeugung in dieser Gegend reicht auf Jahrtausende zurück und wurde zu Hallstatt schon zur Zeit der Kelten betrieben. Als der Bedarf an Salz zunahm und dies eine Vergrößerung der Betriebe bedingte, wurden auch in Ebensee, am Einflüsse der Traun in den Traunsee gelegen, Salzsudwerke errichtet, welche im Laufe der Zeit derart aus gebaut wurden, -daß zu Ebensee ö-ie größte Salzsudhütte des ehemaligen österreichischen Staates entstand. Die in den Salzbergen zu Jschl und Hallstatt durch Auslau- gung des Haselgebirges (ein Gemenge uon Salz, Ton, Kalk und Anchydrit), welches bis zu 70 Prozent Salzgehalt hat, erzeugte Sole wird in eisernen und hölzernen Rohrleitungen (Strähn genannt) zu den Sudhüt- ten in Jschl, Hallstatt und Ebensee geleitet, wo selbe — 15 -

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