Gmunden - Festführer, Pfingsten 1928

Zur Tagung des Vereines für das Deutschtum im Ausland zu Pfingsten 1928 in Gmunden.

Kurstadt Gmunden am Traunsee Salzkammergut, Ober-Oesterreich (Seehöhe 422 Meter)

Fest-Führer llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll ^/ llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll zur 47.Hauptversammlung des Vereines für das Deutschtum im Ausland zu Pfingsten 1928 in Gmunden, Oberösterreich. preis: 1 Schilling. Der Festführec gilt als Lintrittskarte für sämtliche nachfolgenäe Zestlichkeiten unä Veranstaltungen: Sonntag clen 27. Mai: 2 Uhr nachm.: Sportkampfe auf der Spoctwiese in der Nu. 7 Uhr abencls: clbendfeier auf den freien Platzen. Montag clen 2S. Mai: 9 Uhr vormittags: Morgenfeier auf der Satori-Wiese. 1/23 Uhr nachmittags: Zestzug. 4^/2 Uhr nachmittags: 5ingwettstreit auf dem hochkogel. 5 Uhr nachmittags: Zestkonzecte auf der Lsplanade. S Uhr abencls: Konzerte auf der Lfplanade und Vcillant- feuerweck auf dem See. ver Zestführer, der nur für eine Person als Lintrittskarte gilt, ist beim besuche dieser Veranstaltungen voczuweisen.

„Die Pflege des Volkstums und der kulturellen Zusammengehörigkeit mit clen Volksgenossen im kluslanä ist ein unveräußerliches Necht unä hohe Pflicht jeäer Nation. Ich freue mich, seststellen zu können, äasz äas überparteiliche Kulturwerk äes „Vereines für äas Deutschtum im Nuslanä" bei unseren Volksgenossen immer mehr Nnklang unävntecstützung finäehunä hoffe, äasz äer verein noch weiter wachsen unä gestärkt wecäen wicä. An äer schönen Aufgabe äes Schutzes äer Deutschen im klus- lanäe unä äer Pflege äeutfcher Kultur mit- zuhelfen, ist Pflicht aller DeutschenI"

Ratbaus in ©munden. Fest-Ordnung: Freitag, 25. Mai: 9 bis 1 Uhr vormittags, 3^2 bis 7 Uhr nachmittags: Zrauentagung im großen Kurhaussaal. 8 Uhr abends: Hauptvorstandssitzung im Lesesaal des Kurhauses. (Geschlossene Sitzung.) Besondere Tagesordnung. Sonnabend 26. Mai: 8% Uhr vormittags: Hauptausschußsitzung im großen kuchaussaal. lOl/2 Uhr vormittags: Vectretervecsammlung der Landesverbände, Ortsgruppen- und Schulgruppenverbände gemäß ZZ 21 bis 23 der Satzung, im großen kuchaussaal. (Geschlossene Sitzung.) 2 Va Uhr nadimittags: Hauptversammlung im großen Kurhaussaal. (Geschlossene Sitzung der Vereinsmitglieder und geladenen Gäste.) Besondere Tagesordnung. 5 Uhr nachmittags: Tagung der Vertreter der kreise und Ortsgruppen des Deutschen Schulveceines Südmark im Hotel „Gold. Schiff". — 5 -

8 Uhr abends: Vegrüßungsabend des Deutschen Sd)ul= vereines Südmark im großen Kurhaussaal. 8 Uhr abends: Begrüfrungsabend der Landesverbände in den Unterkunftsbezirken der Jugend. 8V2 Uhr abends: vegrüßungsabend der Studenten in der wundecburg. Sonntag, 27. Mai: 6, 7, 8 und 11 Uhr vormittags: katholischer Gottesdienst (hl. Messen). Pfarrkirche am kirchenplatz. 9 Uhr vormittags: katholischer Gottesdienst (Hochamt). Pfarrkirche am kirchenplatz. 9 Uhr vormittags: Evangelischer Gottesdienst. Kirche an der Georgstraße. 9^/2 Uhr vormittags: Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines Südmark im großen Kurhaussaal. (Geschlossene Sitzung.) Lesondece Tagesordnung. 91/2 Uhr vormittags: Tagung der Jugendgruppenver- treter in der wundecburg. 10 Uhr vormittags: vectcetertagung der akademischen Ortsgruppen im Hotel „Gold. Schiff". (Geschloff. Sitzung). 2 Uhr nachmitt.: Studententagung in der Wunderburg. 2 Uhr nachmittags: Spoctkämpfe auf der Spoctwiese in der Au. 3 Uhr nachmittags: Tagung dec Schulgruppenvertceter und der auslanddeutschen Jugend im großen Kurhaussaal. Zutritt nur gegen besondere Karten der Abteilung Jugendarbeit. 4 Uhr nachmittags: Gartenkonzert der V.V.A. Schülerkapelle Hannovec-Münden im Packhotel Mucha am Seebahnhof. Lintritt: 1 Schilling. 7 Uhr abends: Abendfeiern auf freien Plätzen, Bei eintretendec Dunkelheit Hohenfeuec auf den umliegenden Vergen. Montag, 28. Mai: 9 Uhr vormittags: Morgenfeier auf der Satoriwiese. 2*72 Mbr nachmittags: Zestzug. — 6 —

V/2 Uhr nachmittags: Zingwettstreit auf dem ßochkogel. 5 Uhr abends: Konzerte auf der Lsplanade. 8^/2 Uhr abends: Seefeuecwerk, Konzerte auf der Lspla- nade. Zackelheimmarsch. Dienstag, 29. Mai: 6b 9^ Uhr vormittags: Sonderbespcechungen und Ausflüge. 4 Uhr nachmittags: Pflanzung der Gedachtnis-Liche. Gmuuäen, Ncithausplatz. Erläuterungen zur Zestsolge: Zu den geschlossenen Sitzungen haben nur die Mitglieder der betreffenden Körperschaften Zutritt. Zu den lugendsitzungen am pfingstsonntag werden besondere Karten von der Hauptleitung über die Landesverbände ausgegeben. klbenUfeiern: Die 6bendfeiern am pfingstsonntag um 7 Uhr abends finden auf folgenden Platzen statt: Hochkogel: Dessen, Izessen-Nassau, Schleswig-Holstein, Lübeck, Mecklenburg, Lippe, Weser-Lms. Schloßpark aumberlancl: Vraunschweig, Hannover, Oanzig, (Oesterreich, Westfalen.

Bchieststätte Moosberg: wachsen, Homburg, Westpceußen. Btadtpark: Bayern, Gberschlesien, Sachsen-Nnhalt. Namsau: Thüringen, Oesterreich. Mtmünster, pfarrwiese: Schlesien, Bergisches Land, Württemberg, kiltmünster, Garten Gasthof Neiberstorfer: Brandenburg, Nheinland, Baden. Traunkirchen: Frankfurt a. M., Pommern. Bei eintretendec Dunkelheit hohenfeuer auf den umliegenden Bergen. Festfolge der Morgenfeier: 1. Niederländisches Dankgebet. (Gemeinsamer Gesang.) 2. heilig, heilig . . . (Thor.) 3. Ansprache. Prior Dominikus Dietrich, Stift wilten, Inns- . druck. 4. Bei getrost bis an den Tod. (Thor.) 5. Ansprache. Bischof Dr. Friedrich Teutsch, permannstadt, Siebenbürgen. 6. Großer Gott, wir loben dich. (1. Strophe Thor, 2. Strophe gemeinsam.) 7. wimpellied,Verleihung derFahnenbander,Vorbeimarsch. 8. Ansprachen, Deutschlandlied. Zestzug. Gesamte Leitung und Zusammenstellung: Herr Franz hüttenmayer und Herr Bepp Braumancll. (Blau-gelb-rote Armbinden.) klufstellung äes Zestzuges. I. Teil: Gmunclner Festzug. von der Linmündung der Gcter Straße in die Bundes- straße gegen Schloß Grt. II. Teil': Deutscher Festzug. von der Linmündung der Franz-Neisenbichler-Straße in die Bundesstraße gegen Gasthof „Gambrinushalle" — Lannastraße—kaltenbrunecstraße. — Z _

Zestzugsstrecke. Llisabethstraße — Lsplanade —Theatergasse—Nathaus- platz — Tcaunbrücke—vr.-krackowizer-kai—Seebahnhof— weyerstraße—klosterpl.—Georgstcaße-Mühlwangstraße— Linzecstraße- Traundcücke Nathausplatz. Achtung! Achtung! währenä ses Zestzuges Heldengevenkfeter. Zwei pöllerfchüsse geben das Zeichen des Beginnes. 1. Schuß: Achtung! 2. Schuß: Steht still! Sämtliche ein- geteilten Musikkapellen spielen das Lied „Ich hatt' einen Kameraden" (1 Strophe). Geläute sämtlicher Glocken der Gmunden, vampfeclandungsbcücke. Kirchen Gmundens. Kopfbedeckung abnehmen! vollkommene Nuhe! Auf abermaligen pollerschuß setzt sich der Zug in Vewegung. Grdnertruppen. Leitung: Herr Nugust Gaigg und Herr Hans Fischer. Längs der Festzugsstrecke stehen die Ordner. Ihren Weisungen ist Folge zu leisten. (Weiße Armbinden mit Aufdruck „Ordner".) Spalier der deutschen lugend. Längs der Festzugsstcecke bildet deutsche Jugend Spalier. (Siehe beigelegten Plan.) — 9 —

Der Nathausplatz ist in feiner Gänze für die Lhcen- gdfte und Pressevertreter freizuhalten. Die Zuschauer beim Zestzuge werden im eigensten Interesse und zur klaglosen Durchführung eines geordneten Zestzuges höflichst wie dringend aufmerksam gemacht, sich auf die Strecke des zirka 3 km langen Zestzugsweges aufzuteilen, um unnötigen Nndrang an einzelnen Stellen zu vermeiden. Absperrung der Zestzugsstrecke erfolgt um 2 Uhr nachmittags. Die beim Zestzuge beteiligten Gruppen und Musikkapellen haben sich um 1 Uhr 30 Minuten auf dem bestimmten Sammelplatz Schloß Ort einzufinden. oo Zestzugs-Grdnung: I. Teil. 6 Fanfarenbläser zu Pferde eröffnen den Festzug. Es folgen die Abordnungen der vereine mit Fahnen und die chargierte Studentenschaft. 1. lschler Zalinenmusikkapelle in Vergknappen-Unisorm. 2. Äaät-lZerolä mit clem Gmunclner Ztaätwappen, links uncl rechts von 4 Pagen begleitet, Wappen aus äer Geschichte Gmunäens tragencl. 3. Festwagen äer Zugenä Gmunäens. Gruppenführerinnen: Frau Meingast uncl Frau Neingruber. Ein herrlicher Schwan, das Symbol des Traun- sees. In seinem Gefieder Gmundner Jugend, Blumen streuend und die deutsche Jugend begrüßend. — 10 —

4. Bürger und Bürgersfrauen aus Mt- ©munden in ihren herrlichen Trachten. Gruppenführer: herc Neingruber und Herr Födinger. Ratsherren der Salzhanöelsstadt Gmunden in alter Originaltracht. Bürger und Bürgersfrauen samt Kindern tn der Tracht des vorigen Jahrhunderts auf dem Wege zum sonntägigen Gottesdienste. 5. Festwagen austcia und Germania. Prunkfestwagen, begleitet von Pagen, die österreichischen Bundesländer darstellend. Gruppenführung: Bund deutscher Frauen. 6. Veteranenmusik Gmunclen. 7. historische Gruppe der Pfahlbauten aus dem Tcaunsee. Gruppenführer: Herr Neisenbichler, Heimatschutz Gmunden. In grauer Vorzeit hauten die damaligen Bewohner unsever Lanöfchaft ihre Wohnstütten an windge- schützten und' seichten Stehen nahe dem User in den See. In dieser Periolde lebten die Menschen haupt- füchlich von Jagd und Fischerei, trieben aber auch schon Ackerbau unb hielten sich Haustiere. Ihre Geräte und Waffen verfertigten sie vorwiegend aus Stein, weniger aus Holz, Horn und Knochen, ihre Kähne aus Baumstämmen. Als WoHnstätten dienten ihnen, soferue sie an den Ufern des Sees hausten, die sogenannten P f ahlda u t e n, welche Wer dem Wasserspiegel derart errichtet waren, daß das primitive Hvlzgebäude auf Pfählen .ruhte, die man irr den Seegrund eingerammt hatte. Die Festgruppe und der Festwagen lassen diese Zeit uns Wiedererstehen. Bor dem Festwagen „Das PfatMauhaus" schreiten die Bewohner, heimkehrend von damals noch ergiebiger Jagd. Ein gewaltiger Bär ward ihre Beute. Zwei kräftige Männer tragen ihn auf starker Stange. Am Festwagen selbst herrscht geschäftiges Treiben von Männern, Frauen und Kindern. — 11 —

8. Historische Gruppe aus der Zeit des obecösterreichischen bauern- krieges um 1626. Gruppenführer: Herr Necll uncl Herr Neubacher. I. Der PsaubnoHt Graf Herberstorfs reitet mit fernen Keldobristen und dem Grafen Pappenheim gegen Ort, seiner Nesidenz. Dort will er wieder GeGmunclen, Tcaunbrücke. richt halten über gefangene Baueru-Nebellen. Der Nachrichter sHenker) mit seinen Knechten Hinter ihm. II. Ein Hause gefangener Bauern aus ber eben be- enöeten Schlacht bei Pinsöors in ber Nähe Gmun- dens sBauernhügel), wirb hinter ihm hergetrieben,' sie tragen teilweise noch ihre selbstverfertigten Waffen, wie: Morgensterne, Sensenspieße usw. Pappen- heim'sche Lnubskn echte umgeben sie. Dem Hausen vo-ran werben, um ihn in Schach zn halten, bereits entwaffnet und gekettet einige Anführer als Geiseln gesührt. - 12 —

9. Trachtenoereins-Musikkapelle (Bmunden. 10. Gberösterreichischer Lrntefestwagen. Gruppenführer: Herr Lechner. Wenn in sengender Sonnenglut draußen auf den Feldern die Brotfrucht geerntet und in die Scheunen gebracht wird, so löst es unter den fleißigen Schnittern und Schnitterinnen ein Gefühl der Befriedigung und Freude aus, den letzten vollbeladenen Wageu (ßmundner Strandbad (Kabinen- und Reftaurationsgebäude). zum heimatlichen Hofe geleiten zu können. Sie gaben dieser Frende dadurch Ausdruck, daß sie den Wagen schmücken und niit ihm in althergebrachter, bestimmter Ordnung zum Hofe fahren. Am Wagen sitzen die Verben Fasserinneu und der Aufnehmer. Zu beiden Seiten schreiten die sechs Aufgeber und vor dem Wagen trägt die Großöirn den Erntekranz. Hinter dem Wagen gehen die Schnitter und Schnitterinnen, die Henger und anderes Gesinde, z. B. die J ausen träger. Auch die alten Bauersleute die Auszüqler, begleiten den Wagen, in ihrem Fürtuch aufgclesene Aehrcn tragend. Im Hofe wird der Wagen freudig empfangen. Am Abend ergötzen sich alle beim Erntemaül und schließen den arbeitsreichen Tag mit einem munteren Tänzchen, — 13 —

Mm-kMrieb von der Lauäachseealm. Gruppenführer: Herr prillinger unc! Herr Siegl. Im Herbst Wen Jahres, wenn der Sommer zur Neige geht, zieht brr Senner mit feineu Herderi von den hochgelegenen Almen wirb er zu Tal. Der Alm- abtrieb von der Hochalpe in die heimischen Ställe bildet für >Me üib-er ben Somwer auf den Almen Hausenden Dienst-leute ein Fest. Sie scheiden schwer von ihren geliebten Almen, von der herrlichen freien Natur, von ihren Bergen und Wäldern, doch ein Blick auf den reichlichen Gewinn, wie: Käse, Butter usw., entschädigt sie wieder. Frühmorgens bringt die Sennerin zum letzten Male die iränliche Sennhütte in Ordnung, worauf sie selbe fürsorglich versperrt und nun beginnt öer Abtrieb. Ein Ruf der Mmerin an die Leitkuh, die 'freudig muhend, auf ihren Namen hörend, herbei- eilt, die ganze Herde hinter sich führend, sind das Zeichen des Abstieges. Voran die GlockenLuh mit Tannengewinde und Alpenblumen zwischen den Hörnern geschmückt, folgt ihr ebenfalls geschmückt und mit Glocken versehen, die das -trauliche Almgeläute erklingen lassen, die übrige Herdei. Der Almer und die Hirte'n Huben tragen ihre geringe Eigenhabe zu Tal. Froh gleitet ihr Blick über ihre dreubehMeten Pfleglinge. Alle sind sie beisammen und kehren wohlbehalten zurück in den heimischen Hof. Der Festwagen hier im Zuge, die Sennhütte dar- stellend, zeigt uns das Leben und Treiben in der Almhütte während des Sommerauf enthaltest 12. SalinenMusikkopelle Lbensee in vergknappen-Uniform. 13. Der Salzbergbau im Salzkammergut. Gruppenführer: Saline Lbensee. Festwagen, darstellend einen aus der Grube zu Tage fahrenden Bergknappen, der einen mit Stein- salz beladenen Grubenhund schiebt. Zu beiden Seiten des Festwagens schreiten Bergknappen in ihrem schmucken Festkleide. — 14 —

An Mieser Stelle wollen wir einiges über das Sa- linenwesen, als den ältesten Industriezweig des Salz- kammergutes, anführen. Wie schon -das Wort „Salz- kammergut" anzeigt, handelt es sich um ein Gebiet, welches mit der Salzerzeugung in inniger Verbindung steht. Als „Kammergut" hatte dieser Besitz seine Erträgnisse aus dem Salzwesen an die „Kammer" des obersten Landesherrn abzuführen. Mail unterscheidet ein steirisches und ein oberösterreichisches Salzkammergut. Der Sitz des oberösterreichischen Salzkammergntes war die Herrschaft Wil- denstein bei Bad Jschl, innerhalb welcher die Salz- berge Jschl rmd Hallstatt samt ihren Sudhütten lagen. Oampsecsahct aus 6em Traunsee. Die Salzerzeugung in dieser Gegend reicht auf Jahrtausende zurück und wurde zu Hallstatt schon zur Zeit der Kelten betrieben. Als der Bedarf an Salz zunahm und dies eine Vergrößerung der Betriebe bedingte, wurden auch in Ebensee, am Einflüsse der Traun in den Traunsee gelegen, Salzsudwerke errichtet, welche im Laufe der Zeit derart aus gebaut wurden, -daß zu Ebensee ö-ie größte Salzsudhütte des ehemaligen österreichischen Staates entstand. Die in den Salzbergen zu Jschl und Hallstatt durch Auslau- gung des Haselgebirges (ein Gemenge uon Salz, Ton, Kalk und Anchydrit), welches bis zu 70 Prozent Salzgehalt hat, erzeugte Sole wird in eisernen und hölzernen Rohrleitungen (Strähn genannt) zu den Sudhüt- ten in Jschl, Hallstatt und Ebensee geleitet, wo selbe — 15 -

teils in den Sudpfannen, welche einen Flächeninhalt bis zu 200 Quadratmetern haben, teils in Vakuum- verd'ampfapparaten verdampft wird. Das in den Sud- pfannen durch Verdampfen des Wassers sich ausscher- dende Salz fällt zu Boden und wird von den Sud- arbeitern mit an langen Stangen befestigten Krücken, herausgezogen, um nach Trocknung in Säcken verpackt in den Handel zu kommen. Früher wurde das aus den Pfannen ausgezogene Salz in hölzernen Formen (Kufen genannt) geformt und hierauf in den von den Pfannenfeuerungen ab- ziehenden Gasen getrocknet. Dieses geformte Salz wurde Fudersalz genannt. Vor Erbauung der Bahn sand die Verfrachtung des Salzes fast ausnahmslos zu Wasser statt. Von Hallstatt und Jschl fuhren die Salzzillen auf der Traun bis nach Ebensee in den Traunsee. Von hier wurden die Zillen über den See nach Gmunden zur Einlagerung oder sogleichen Weiterbeförderung gebracht. Während dieser Zeit des Salztransportes war Gmunden mit dem Salzwefen aufs innigste verknüpft. Viele Bewohner fanden durch den Salzhandel lohnende Befchäftigung und seien an dieser Stelle besonders die das Ein- und Ausladen der Salzschiffe besorgenden Salzträger hervorgehoben. Wir sehen Hinter dem Feftwagen der Saline die bereits oben angeführten Sudarbeiter und die Salzträger. Die Sudarbeiter sind ausgerüstet mit einer an einer langen Stange befestigten eisernen Krücke. An den Füßen tragen sie zum Schutze gegen die ätzenden Wirkungen des Salzes Holzschuhe, welche den Einflüssen des Salzes besseren und längeren Widerstand leisten als Schuhe aus Leder. Die Salzträger waren ausgerüstet mit dem „Fuöersackl", welches derart über den Kopf gestülpt wurde, daß das Ende auf der rechten Schulter lag. Auf diese Weise waren Kops, Hals und Schulter vor der Berührung mit dem „TraM". einer hölzernen Rinne, auf welcher jedesmal drei Salzstöcke im Gewichte von beiläufig -12 Pfund gelegt wurden und welches auf der rechten Schulter getragen wurde, geschützt. Das „Tragl" wurde durch einen über der linken Schulter liegenden Stab (bic „Mära") gestützt. 14. Vürger-Musikkapelle Bad jschl. — 16 —

15. Wildschützen. Gruppenführer: Herr Lechnec. Auch die Romantik unserer Heimatberge fehlt im Zuge nicht. Gefangene Wildschützen werden von Jägern der Strafe zugeführt. 16. Stachelschützen, klcmbrustschützen. Gruppenleiter: Herr Johann Nursch, Obmann dec Stachelschützen. Uralt ist der Brauch des Stachelschießeus im Salz- kammergute und hat er in Ebensee bis in die Jetztzeit rege, besondere Pflege gefunden. Mit den Schützen gehen die Schwörgel- oder Seitenpfeifer, die die jeweiligen Treffer, Dreier-, Vierer- oder Fünfer-Kreise auspfeifen. Jeder Kreis hat einen eigenen Jodler und auch der Zieler macht zu den verschiedenen Treffern seine besonderen Gesten und Schnaxen. Die Pfeifer sind nie müßig, denn werden keine Treffer gemacht, so pfeifen sie Jodler und Almerlieder. Die Zieler und Bolzentrüger sind von den Stachelschützen unzertrennlich und begleiten sie diese auf allen ihren Wanderungen und Schießen. Auch die Schützenliesl ist bei jedem Schießen anwesend, wie sie auch bei keiner anderen Veranstaltung der Stachelschützen fehlr. 17. Vogelfänger. Gruppen!.: Herr Kaspar heitzl, Obmann cler vogelfängergesellschaft. So wie woanders dem Wildern, so wird in Ebensee seit undenklichen Zeiten im Herbste dem Vogelfänge gehuldigt. Gefangen werden nur samenfressen- de Waldvögel und bieten hiezu die reich bewaldeten Hänge und Höhen der Heimatberge reichlich Gelegenheit. Jeder Vogelfänger trachtet womöglich den besten Fangplatz vor dem anderen zu erreichen, daher sind sie schon frühmorgens „eh die Hähne kräh'n" auf den verschiedenen Plätzen. Schon am Vortage abends, wird gestärkt mit einem Flascherl Kräuterfchnaps (Branntwein), der Kraxen, auf der die Häusel mit den Lockvögeln hängen, heu Klemmeln (Klemmer), dem Holzhackl für eventuelles Holz zum Feuermachen, mit der Laterne und dem unvermeidlichen Bergstock die Wanderung angetreten und eventuell im Walde übernachtet. Gefangen werden mit Vorliebe die schon im — 17 —

Altertum als heilig angesehenen Kreuz- oder Krumm- schnabel, von denen die Sage geht, daß sie Jesus am Kreuze die Nägel ausziehen wollten und seit dieser Zeit der: übereinandergebogenen Schnabel haben. Auch heute herrscht in den Alpenlündern noch der Glaube, daß irr einem Hanse, wo ein Kreuzschnabel gepflegt wird, kein Blitz einschlägt. Außer den Schna- beln werden auch noch Gimpel, Zeisige und Stieglitze gefangen. Zu Ende der Fangzeit, das ist Mitte November, findet die berühmte Bogelansstellung statt, in welcher dann die schönsten Bögel prämiiert werden. Die Vögel werden über den Winter behalten und im Frühjahre bis auf die Lockvögel wieder Schwäne unä bläßhuhner vor äem Gmunäner Nathausplatz. frei gelassen. Der Ebenseer Vogelfänger ist ein besonderer Freund seiner gefangenen Vögel und ist ihm keine Mühe zu groß und kein Weg zu weit, um für seine Lieblinge aus dem Gebirge die schönsten Tannenzapfen zu holen. In der Frühe, vor Arbeitsbeginn, ist seine erste Sorge seine Vögel und ist es auch nur dieser sorgsamen Pflege zuzufchreiben, daß so mancher Kreuzschnabel in der Gefangenschaft ein Alter von 20 Jahren erreichte, während er in der Freiheit nur 6 Jahre alt wird. Im Winter gehen die gefangenen Vögel dem Vogelfänger über alles und mit der Schneeschmelze nimmt er von ihnen Abschied und gibt ihnen freudigen Herzens wieder die ersehnte goldene Freiheit. Der Ebenseer ist kein Feind, sondern ein Freund der im Winter armen Vögel. — 18 —

18. Vunäesbahner-Kapelle Linz. 19. Holzknechte. Gruppenleiter: Herr Lehner. Die Forstwirtschaft in den steilen und ausgedehnten Forsten des Salzkammergutes hat einen besonderen Beruf, den der Holzkuechte, hervorgebracht. Ihre Arbeit ist sehr gefahrvoll. Aus dem Holzschlage sieht Gmunclen, Lsplonaüe mit Musikpavillon. man in den Abendstunden diese sehnigen und kräftigen Gestalten unter Borantritt des Försters und des Meisterknechtes zur Holzstube ziehen. Der Geimel- bua verläßt die Arbeit früher, um in der Holzstube einzuheizen und das Mahl vorzubereiten. Hier im Zuge zieht er mit der Wasserlagl lHolzgefüß) als letzter. 20. Jagcl im SalzKommergute. Gruppenführer: Herr Grus Grote — hubertusklub Gmunclen. Die jetzige Ausübung der Jagd im SaWammer- gut wird durch «einen Zug Jäger, der in laubesüblicher Jagdansrüstung zur Jagd nuszieht, versinnbild- — 19 —

licht. Au Meisen Zug schließt sich der von Jägern in historischer Tracht flankierte Festwagen Her Jagd an, auf welchem öle Legieube des St. Hubertus in seiner Begegnung mit dem ein Kreuz im Geweih tragenden Hirschen dargestellt ist. 21. Iainzner Musikkapelle Vaä Is6)l. 22. kllpenlänäische Hochzeit vor 100 Jahren im Salzkammergute. von der Kirche zurück. Gestellt von äen 6eimatfreunäen Lbensee uncl Bad Ischl. Gruppenleiterinnen: Frau 5challinger unci Frau Stabauer. Die Hochzeiten wurden in den früheren Jahren mit viel mehr Gepränge und Aufwand gehalten als :n der heutigen nüchternen Zeit. Schon Wochen vor dem eigentlichen Ehrentage ging der Hochzeitlader, festlich mit Bändern geschmückt und auf seinem Pfeifstabe Jodler pfeifend, von Hof zu Hof, um zur Hochzeit ein- zuladen. Er war auch nachher der Arrangeur des Hochzeitsfestes, daher sehen wir ihn den Zug eröffnen, er geht als erster. Ihm folgen die Musikanten lGer- ger), Braut und Bräutigam, die Eltern des Brautpaares, die Mitbraut, Kranzlbränte mit den Brautführern sowie Hochzeitsbuam. Hernach kommen die Verwandten und geladenen Hochzeitsgäste. Sämtliche Kostüme sind Original und wurden sie in den bodenständigen Familien weiter vererbt. 23. Hochzeit im Salzkammergute zur Jetztzeit. Gang von clec Kirche. Gestellt vom Gebirgstrachten-Lchaltungsverein Lbensee. Gruppenleiter: Herr Sepp huemer, Gbmunn des G.-T.-L.-V. Die Zugsordnung wie bei der Hochzeit vor 100 Jahren. Sitten und Gebräuche sind dieselben geblieben, nur die Kleidung hat sich geändert und statt den Geigen sind heute bei sämtlichen alpenländischen Hochzeiten Bläserguartette. 24. Werkskapelle äer Sociafabrik Lbensee. — 20 —

25. Schiffbau am Traunsee. Zillenbauec. Gruppenleiter: Herr Sollwert. Als sich der Trannzug aufgehört hatte, wurden in Gwunden größtenteils Tranner (Salzschiffe) gebaut. Sie waren 10—1.6 Klafter lang. Dazumal gab cS hier sechs bis acht Schiffbauplätze, heute ist nur mehr einer, nämlich der des Herrn Höllwert. Er baut die Schiffe für die Kalkunternehmung. Schloß Ort bei Gmunäen. 26. Ascher auf clem Traunsee. Gruppenführer: Herr Josef Gaigg, klltmünster. Der Traunsee, unstreitig der schönste der Salzkammergutseen, liegt 422 Meter über dem Meeresspiegel, hat eine Länge von 12.1 Kilometer und eine mittlere Breite von nahezu 2 Kilometern. Sein Umfang beträgt 34.25 Kilometer, seine Flächenausdeh- nung beiläufig 24.2 Quadratkilometer. Die Maximaltiefe des Gnrulnöner Sees würbe im Jahre 1893 von Kapitän Franz Zehden mit 228 Meter gelotet. Das Bolumen des Sees repräsentiert bei Nullpunkt des Wasserstanöes nach Dr. Ferdinand Krackowizer eine - 21 —

Wassermasse von mehr als 23.021 Millionen Hektolitern. Gänzlich zngefroren war der Traunsee in Leu letzten 300 Jahren in geschichtlich beglaubigter Weise in den Jahren 1624, 1684, 1740. 1830, 1880 unö 1895. Der Traunsee. ist das größte Seebecken, das die Traun, einer der bedeutendsten Flüsse Oberösterreichs, in ihrem Verlaufe bildet. Er war einst Eigentum der Herrschaft und nachmals kaiserlichen Grafschaft Ort und ist derzeit Bunöeseigentum. Sein Name erscheint als „trunseo" urkundlich zuerst im Jahre 909. Der Gmundner See wird von zahlreichen Fisch- arten bevölkert, von denen die Reinanken, Riedlinge, Saiblinge, Lachsforellen und Hechte besondere Erwähnung verdienen. Den berufsmäßigen Fischfang betreiben das Forst- ärar als dessen Eigentümer und eine stattliche Anzahl von Berufsfischern. Letztere waren einst meist Untertanen der Grafschaft Ort, nur sechs von ihnen waren nach Traunkirchen und zwei nach Ebenzweier dienstpflichtig. Alle Seelischer waren verpflichtet, ihre Beute zuerst dem Eigentümer der Herrschaft Ort oder dessen Beamten zum Kaufe anzubieten und konnten erst dann frei darüber verfügen. Sie waren, alle in eine Innung, die „Seefischerbruderschaft", vereinigt, welcher ein Zechmeister Vorstand und in deren Lade ein jeder jährlich 12 Kreuzer zahlen mußte. Als Jahrtag galt einst der 1. Mai, der Tag des hl. Philipp und Jakob, später und auch heute noch der 29. Juni lPeter und Paul). Der heutigen „Fisthergenossen- schaft" gehören zirka 40 Berufsfischer an. Ihre Fischereirechte sind gewöhnlich mit Realitäten besitz verknüpft (radiziert). Sie gewähren dem Eigentümer die Befugnis, mit Ausnahme zweier ganz kleiner Teile, die Fischerei auf dem ganzen Traunsee auszu- üben. Die Ausübung der Berufsfifcherei am Traunsee war seit jeher an bestimmte Normen gebunden, die auf uralter Erfahrung basierten. Die ältesten bekannten Bestimmungen sind schon viele Jahrhunderte alt, man nannte sie „Fischthäding". Diese bildeten die Grundlage für öie „Fischereiordnung für den Traun- see" vom Jahre 1879. Auch diese enthält wie das alte „Fifchthädlngsrecht" genaue Bestimmungen über die Art, Größe und Maschenweite der Netze, Länge der Zugseile, Zeiten des Fischfanges, Minimalgröße der gefangenen Fische usw. Der gewerbsmäßige Fischfang wird im Gmundner See fast ausschließlich mit Netzen betrieben. — 22 —

In der von einigen Traunseefi schern gestellten Festzugsgruppe ziehen zwei Schiffe auf, ein sogenanntes „Schvf" und eine „Plätte". Im „Schöf" wird gerade ein Netz zum Fischfänge hergerichtet und ferners das „Netzen", von den Fischern „Knüpfen" genannt, gezeigt. Auf dem zweiten Schiffe, der „Plätte", stehen eine „WucheEste" und ein „Fischherd". Flankiert werden Leide Schiffe von Fischern, die verschiedene Fischereigeräte tragen, so kleine Netze, Reusen, Angelzeug, Taubeln usw. Hinter den Schiffen folgen Fischerinnen, die geräucherte und gebratene Fische, eine Gmundner Spezialität, zum Verkaufe anbieten. klusfluh der Traun aus dem See. II. Teil. Vertretungen, Trachten uncl Gruppen aus Deutschland uncl clen österreichischen Duncles- lanclern. 27. Musikkapelle Steyrermühl. 28. 29. vurgenlancl. Untersteiermark. — 23 -

— 24 - 30. 43. Körnten. Hessen-Nassau. 31. Süclticol. 44. Vraunschweig. 32. Sucletencleutsche. 33. Oanstg. 34. Bamburg. 35. Lübeck. 36. Bremen (Weser-Lms) 37. Thüringen. 38. Westfalen. 39. Württemberg. 40. Sachsen. 4t. Hannover. 42. Hessen. - 45. Mecklenburg. 46. Ostpreußen. 47. Westpreußen. 48. Lippe. 49. Nheinlanä. 50. Vergisches Land. 5t. Vaäen. 52. Schlesien. 53. Sachsen-Nnhalt 54. Schleswig-Holstein 55. Vayern.

56. 58. Brandenburg. Frankfurt a. M. 57. 59. Pommern. Ästerreich. 1m zweiten Teil des Festzuges find 8 bis 10 Schülerkapellen der auslandsdeutschen Jugend eingeteilt. Nach dem Festzuge finden von 5 bis 7 Uhr Konzerte auf der Lsplanade statt, ausgeführt von: 5alinenmusik Ischl, Zalinen- musikLbensee,UunclesbahnerkapelleLinz. Kostüme geliefert>on äer Nieäja--Kostümleihclnstcllt in Niecl. Montag, 8 Uhr 30 Minuten abends: Großes Vrillont-Zeuerwerk ouf clem Lee. Achtung! Das Stattfinden des Feuerwerkes wird um 7 Uhr abencls durch 3 pöllecschüsse bekanntgegeben. Achtung! Die Zuseher werden aufmerksam gemacht, darauf bedad)t zu sein, dah das Feuerwerk von der ganzen 1 km langen Lsplanade, wie aud) vom Kai aus gleichgut gesehen werden kann, daher kindrang auf einzelne Stellen im eigenen Interesse vermieden werden soll. - 25 —

Achtung! Nach Schluß des Feuerwerkes sammeln sich die Lonäesvecbänäe nach den gegebenen Weisungen der Gruppenführer auf den bestimmten Plätzen zum Abmarsch in die Guartiere. Der Abmarsch erfolgt in Form von Fackelzügen unä wirä die Bevölkerung gebeten, diesem nach allen Richtungen erfolgenäen Abmarsch äurch freie Bahn unä Aufrechthaltung äer Dränung einen wür- äigen Verlauf zu gewährleisten. Feuerwerks-Programm. (Geliefert unä äbgebrannt äurch äie Zirma 5irius-A.-G., Wien.) 1. Signal: 3 Luftsignalbomben mit blitzknalleffekt. 2. Linteitung: 6 Raketen mit diversen blitz- und Knalleffekten und blau-weißem bukett, 1 bombe mit dreifachem Auswurf. 3. I. Front. 5 Sirius-Wundersonnen mehrmaliger Verwandlung und herrlichen Lichteckreisen, 10 Raketen, diverse neueste Variationen, 2 bomben mit Aluminium und Polypen, 1 bombe mit Verwandlung. 4. II. Front. 1 pyrotechnisches Tableau „Schwan", 2 steigende Kronen mit Leuchtkugelbukett, 10 Raketen, neueste Schlager, 6 römische Lichtecstabe, großartigen Leuchtkugelkampf entwickelnd, 2 bomben mit fünffacher Verwandlung. 5. III. Front: 2 pyrotechnische Karusselle mit Sirenenpfeifen, sich zum Schlüsse in prachtvolles Silberflittecbukett verwandelnd, 10 Spezialraketen mit großartigen Lffekten, 1 bombe mit Muminium-bukett und mehrmaligen Knalleffekten. 6. IV- Front: 3 Windmühlen mit mehrfacher Verwandlung und prächtiger Lichterdekoration, 6 Raketen größten Kalibers mit Himmelsleitern und Girlanden, 3 bomben mit Leucht-

Kugelbukett, zusammen aufsteigend, 1 Bombe mit fünffacher Verwandlung. 7. V. Front. 1 Traunwasserfall in 20 m Ausdehnung, lang- anhaltender, intensiv leuchtender Lffekt, Aufsteigen von 2 Feuerkränzen mit herrlichem Farbenspiel und Leuchtkugelbukett, 3 Bomben, zusammen aufsteigend. 8. VI. Schtuszfront: 1 pyrotechnisches Tableau „v. O. R" (verein der Deutschen im Ausland), Mars in den Lüften, ausgeführt mit 2 partercefinalen, 10 Vombetten, 9 Bomben, welche den Schluß des Feuerwerks bilden. Verzeichnis cler Geschäftsstellen: wahrend der Haupttagung sind folgende Geschäftsstellen eingerichtet: 1. fiaupttagungsbüro: Köhler, Hotel „Bellevue". 2. Geschäftsstelle des Deutschen Schulvereines Südmark: Theatergebäude, Lingang Kursaalgasse. 3. Abteilung Frauendienst: Frau Llse kunckel, Hotel „Belle- vue". 4. Abteilung Jugendarbeit: Dr. Schöneich, kirchengasse 6. 5. Abteilung Sport- und Singwettstreit: Stahff und patzig, kirchengasse 6. 6. Abteilung akademische Arbeit: Ueumann, Forsterschule. 7. Presseamt: Badendieck, Sanatorium, Satoristraße. 8. Unterkunftsbüro: Bahnhofsgebäude Nudolfsbahnhof. 9. Auskunftsbüro (für Ausflüge usw.), Neisebüro: Bank für Gbecosterreich und Salzburg, Nathausplatz. 10. Sanitätsdienst: Am Graben 4. 11. Polizei- und Fundamt: Traunbrücke, Fernruf 87. 12. Alpine Rettungsstelle: Fernruf 110 oder 156-2. 13. Feuerwehr: pfarrhofgasse 8, Telephon 71 u. 171-6. 14. Geldwechselstellen: Nathausplatz 7, Theatergasse 5 und Sparkassegasse 2. Kassenständen: Samstag von 1/29 bis 12 Uhr und von 3 bis 6 Uhr, Sonntag von ^ bis 12 Uhr, Montag von 8 bis l0 Uhr und von "l bis 3 Uhr. Der Wechselkurs hängt an diesen Stellen aus. Grundlage für ungefähre Umrechnung: 1 Schilling 0'60 M. - 27 —

Sicherheitsdienst: Oberleitung: Lhrenhauptmann Franz Binder, Obmann des Feuecwehr- bezicksverbandes 31. Durchführung und Anfchciftenempfang: Gberbrandmeifter Franz Ger- hart, Oberlöschmeister Max Gaigg. Sanitäts-Rettungsdienst: Aerzte: Bereitschaft erreichbar ciurch Anruf der zuständigen Feuer- (Sani- täts-)wache. Apocheken: Nur in Gmunden: Salzkammerguts-Apotheke, Lcke Marktplatz-Tr^ungasse 5' bis 7, Fernruf 164=8. See-Apotheke, Theatergasse 2, Fernruf 10. Dienst: An Wochentagen: Beide Apotheken Tag und Nacht. Bei Nacht Hausglocke ziehen, pfingstsonn- und -montag: See-Apotheke allein. Krankentransporte und erste Hilfe: « Sanitätswache der Fceiw. Stadtfeuecwehr Gmunden „ „ „ Feuerwehr Altmünster-Lben „ „ ,. „ Gschwandt „ „ „ „ Ort „ „ „ „ Pinsdorf-Wiesen „ „ „ „ Traunkirchen. Standort: Zuständige Feuecwad)e. Meldestelle: Zuständige Feuerwad)e. Ambulanzen: Bei Veranstaltungen erkenntlich durch Standarten oder Zahnen: rotes kreuz im weißen Feld. Seedienst: Wasserwehc der Freiwill. Stadtfeuerwehr Gmunden, Schiffecge- nossenschaft Gmunden. Den Weisungen dieser Stellen ist unbedingt Folge zu leisten. Alpine Nettung: v. u. Ge. Alpenvecein, Gesterr. Touristenklub, Touristen- verein „Die Naturfreunde". Aufgebot nach Bedarf, auch außerhalb. Meldestelle: Zuständige Feuer- (Sanitäts-)wache. Auf obgenannten Wachen wird täglid) um 21 Uhr „Schlafengehen" geblasen. Fernruf für alle Wachen: „Feuerwehr" oder „Sanität" Grdnungs- und Sicherheitspolizei: Bundesgendarmerie: Bezickskommando: Bezirksinspektor Ludwig Fuchs, Gmunden, Thea- tergasse 6, Fernruf 63. Posten: Gmunden, Theatergasse 6. Fernruf 63. „ Altmünster, Gemeindehaus, Fecrnrus A 3. ,, Pinsdorf, Gemeindehaus. ,, Traunkirchen, Gemeindehaus, Fernruf 10. Sicherheitswachen: der Stadt Gmunden: An der Traunbrücke 1 (Trauntor). Meldestelle: ebenda, Fernruf 87. für die anderen Gemeinden: die Grtspolizei. Meldestelle: Gemeindeämter. Fundamt: Nur Gmunden, Polizeiamt, An der Traunbrücke (Trauntor). — 23 -

Zur Beachtung für die reichs- üeutfchen Besucher: Hlle Verkehrsmittel weichen in Oesterreich links aus. Also auch links gehen! und Vorsicht! Ein Vedienungszuschlag (Brinbgeldablofung) wircl in Gestenreich nicht erhoben, wir bitten also, die Nechnung selbst zu ergänzen. Zür die Massenquartiere gilt eine besondere Haus- Ordnung, die überall angeschlagen ist und strengstens befolgt werden musz. Gmunden vom Grünbecg. Lmpsehlenswecte Ausflüge: Nuf den Grünberg, Aussichtswarte (1004 m) P/2 5t.; zum Laudachsee 2 Stunden; auf den Braunstein (1691 m) 3 Stunden; auf den Grasberg (743 m) von Aftmünfter 1 Stunde; auf den Gmundnecberg (822 m) von Altmünster 1 Stunde; auf die Zonnsteinspitze (923 m) von Traunkir- chen 1 n2 Stunden; auf den Zeueckogel (1623 m) von £ben= see zu Zuh 3 Stunden oder mit der Kcanabethsattel-Seil- schwebebahn 17 Minuten. Auskünfte und Karten im Verkehrsbüro, Gmunden, Nathausplatz 7. — 29 —

Qeäec-Texte: Grotzcleutsches Vuncleslieü. Dem Verein für das Deutschtum im Ausland gewidmet. Weise: Strömt herbei, ihr Völkerscharen . . . Laßt vom Streite der Parteien, / die ihr eines Blutes seid. / Unser Bund schließt seine Reihen / über allem Tagesstreit. z Uns vereinigt stets aufs neue / heiliger Opferwille nur: / Wir sind Front der Stammestreue, / „Deutsch zu deutsch" ist unser Schwur. Unser Weg geht in die Weiten / rings, wo deutscher Wille wohnt. / Keines Greuzstrichs Willkür- spreiten / wehrt der Hand, die hilft und lohnt. / Wo die Flut umfpült die Brüder, / ach, und rings drängt ja die Not, / bauen wir die Damme wieder / nach des Vlmes Pflichtgebot. Wo das Nordmeer grüne Weiden / Herb von West und Ost umrauscht, 1 wo dem von der Vogelweiden / deutschen Südens Volk gelauscht, / wo sie kämpfen, die Millionen / Brüder am Snöetenrand, / rings wo deutsche Menschen wohnen, / da ist unserer Liebe Land. In dem Kranze der Karpathen / steht der Sachs auf stolzer Wacht, / an der Donau reifen Saateu, /' deutscher Fleiß hat sie gebracht. / Baltentreue, Schlesiens Wunden, / Ostland und der Weichselstrom, / unserm Herzen bleibt's verbunden, / fest wie Meister Erwins Dom, An der Wolga slachem Strande, / in Kaukasiens Weingeland'. / fern im Ueberseer Lande / deutschen Volkes Liebe brennt. / Rings, wo deutscher Wille baute, / reift, was unsern Schutz gesucht: / unsrer Sprache heilige Laute, / unsrer Arbeit stolze Frucht. Brüder, reichet euch die Hände, / hebt die Herzen himmelwärts. / Gott, du starker hilf und werrde / deines deutschen Volkes Schmerz! / Schwört es, Brüder, heut' aufs neue: / Deutsches Wesen bleibt gewahrt! / Schließt dre Front der Stammestreue: / Deutscher Erde — deutsche Art! Friedrich Carl vaclenciieck. — 30 —

2. Niederländisches Onnkgebet. Wir treten zum Beten vor Gott den Gerechten, Er waltet und haltet ein strenges Gericht. Er läßt von den Schlechten nicht die Guten knechten, Sein Name sei gelobt, er vergißt unser nicht. Im Streite zur Seite ist Gott uns gestanden, Er wollte, es sollte, das Recht siegreich sein. Da war kaum begonnen, die Schlacht schon gewonnen, Du Herr, warst ja mit uns, der Sieg — er war dem! Wir loben dich oben, du Lenker der Schlachten, Und fleh'n, wögst stehen uns fernerhin bei, Daß deine Gemeinde nicht Opfer der Feinde, Dein Name sei gelobt, o Herr mach uns frei. Gmunäen, Zranz-Iosef-Platz. 3. Großer Gott, wir loben dich. Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke! Bor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit. Herr erbarm, erbarme dich! lieber uns, Herr, sei dein Segen! Leit' und schütz' uns väterlich, bleib' bei uns auf allen Wegen! Auf dich hoffen wir allein, laß' uns nicht verloren sein! — 31 -

4. Das wimpellieü des v. O. R. Don Llisabeth Berget. — vertont von Max wieclemann. Blau wie der Himmelsbogeu hoch überm deutschen Land, Blau wre die Meereswogen am Nord- und Ostsee- strand, Blau wie die kleinen Blumen am Bach und Wiesen-, rain, R So blau und weithin leuchtend soll unser Wimpel sein :] Er fliegt zu unsern Häuptern, wenn wir das Land durchzieh'n, Auf winterstillen Wegen, durch Wälder sommergrün. Er flattert stolz im Winde, von Sonne licht umglüht, f: Umklungen und umsungen von altem deutschem Lied :] Der sei uns unvergessen, der deutschen Stammes ist Und der in fremden Landen die Heimat nicht vergißt. Der dort, trotz fremder Sitten, die alte deutsche Art, s: Der deutsches Wort und Wesen und deutsche Treue wahrt. :] Des Wimpels Bläue leuchtet im weiten deutschen Reich, Von echter deutscher Treue spricht seine Farbe euch. Treu wollen wir fein den Brüdern, die fern dem Heimatland, s: Es web' sich über Meere ein starkes, festes Band. :] Uns eint ein gleiches Streben, wir sind von gleichem Blut, Fest woll'n wir auch bewahren des Volkstums heilig Gut. Wir grüßen dich, o Deutschland, ziehst: wir durch Feld und Au, f: Stolz tragen wir den Wimpel, den Wimpel leuchtend blam :] Beilagen: 5KiM der Stadt ©munden und Umgebung, bkizze der Zestzugsstrecke. Verleger: Z. hüttenmayer, Gmunäen. — Druck: Zolzkammergut-Vruckerei, ©munden.

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