Gewerbeausstellung Sierning 1949

Vor mehr als 150 Jahren wird der Kirtag am Faschingdienstag in Sierning kein anderes Bild geboten haben wie in anderen Orten Oesterreichs. Erst als die Sängerkameradschaften und Ruden unseres Landvolkes begannen, diesen 'J1ag iin Sierning zu ihrem Treffpunkt ' zu machen, uin in froher Geselligkeit und Kameradschaft einen edle~ Sängerwettstreit auszutragen, änderte sich das gewöhnliche Bfild 1 zu ein~m Rudenkirtag, das von Jahr zu Jahr immer mehr von den Ru– den beherrscht wurde. Für die Entstehung des Rudenkirmges fehlen leider alle Aufzeichnungen und die spärlichen mündlichen Ueber– lieferungen geben über di:e Entwicklung keinen zusammenhängenden Aufschluß. Es steht jed~h fest, daß dieser schöne alte Brauch min- ..._ destens auf 150· Jahre zurüclcreichit und er schon immer ein ganz großer Festtag der bäuerlichen Bevölke11ung gewesen ist. Welch großer Beliebtheit sich der Rudenkirtag erfreut, i:st aus seiner- all– jährlich großen Besucherzahl zu erkennen, die von Jahr zu Jahr anwächst, sodaß auch für die Entwicklung und Ausgestaltung, unter Wahrung der Tradition, neue Formen,gesucht werden mußten. Was heute der Rudenkirtag ist, verdankt er der unermüd1ichen Pflege bäuerlichen Brauchtums durch dire SängerkameJI'8.dschaften und Landlerruden unseres Landvolkes. Viele Besiucher haben keine rich– tige Vorstellung, welch große Opfer, Mühe und Arbeit die Vorberei– tungen des Rudenkirtages von allen Mitwirkenden erfordern. Wochenlang muß in emsiger Probenarbeit Lied, Gesang und Tanz gelernt werden. Die Dreigestalt des Landlers, milt Dichtung, Gesang und 'Tanz, macht ihn zum König unserer Volkstänze und liegt in 11