Garsten 1959

getrennt. Da aber die Gebälklinien reich verkröpft sind, die schwe­ ren Stukkaturen und raumplaslischen Gebälkfiguren den Raum i n seiner Wucht bekräftigen und d a s Licht i n starken Einfällen leben­ dige Licht- u nd Schattenwechsel hervorruft, entsteht eine mächtige und einheitliche Wirkung. Durch den frühen Baubeginn bedingt, fehlt noch die organisch bewegte Schwingung des Raumes. Die wesentliche Wirkung des I nnern beruht auf der starken Oberra­ schung des Besuchers durch den ungeahnten Reichtum an plasti­ schem Schmuck. 3. AUSSTATTUNG S t u c k : Die Gewölbe sowie die Schauseiten der Emporen sind von einer solchen Vielfalt von i n starkem Relief geformten Engeln, Frucht- und Kranzgewinden überzogen, da� eine letzte Steigerung im plastischen Schmuck erreicht i st. Die Stukkateure begannen i hre Arbeit 1 682 und standen unter Leitung von G i o v a n n i B a 1 1 i - s I a C a r I o n e, der selbst die Figuren formte. An den ornamental­ dekorativen Teilen arbeiteten B a r t o I o m e o C a r I o n e, P e t e r C a m u z z i und D o m e n i c o G a r o n. Die gro�en, das Gewölbe tragenden Engel entstanden nach Ent­ würfen von J o a c h i m S a n d r a r 1. Besonders beachtenswert s i nd die musizierenden Pulli . unter der Westempore. F r e s k e n f o I g e n. Die Gemälde sind noch durchwegs frei von i l l usionistischer Druntersichl, doch fä llt a uf, da� dem Maler schon verhältnismä�ig g ro�e Flächen überlassen werden, besonders i n d e n Freskenkarluschen d e r Stichkappen, a b e r auch im Gewölbe­ scheitel, wo der Reihung der Bilder in ihrer Längstendenz eine g ro�e Bedeutung i n der West-Ostausrichtung des Raumes zukommt. Die Arbeiten stammen von den Brüdern M i c h a e I C h r i s I o p h, M i c h a e I G e o r g und J o h a n n B e r n h a r d G r a b e n b e r - g e r aus Und, Wachau; wobei der jüngste, Michael Christoph, d i e Leitung inne halle. Diese Wandgemälde gehören neben denen von Kremsmünster zu den frühesten Arbeiten einheimischer F resko­ maler der Barockzeit i n Osterreich. 40 Das einheitliche Programm behandelt im Langhaus : Vorbi lder Mariä und zwar : Jephles Tochter, Abigail vor David, Helden­ tat der Judith und Esther vor Assuerus; in den Emporen Sze­ nen aus dem Marienleben, davon ikonographisch bemerkens-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2