Garsten 1959

DIE EISENZEIT In der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausends wur­ den, wie die Fo•rschung ergab, die alten steinze , itlichen Siedlungs­ plätze wiede 1 r a, ufgesucht und besiedelt. Es waren die Kelten, die vom Westen kommend ins Land eindrangen und es be·siedelten. Waffen und Werkzeuge waren schon aus Eisen, Bronze wurde nur mehr für Schmucksachen verwendet. Die Gefäf}e waren aus grauem oder schwarzem Ton, dem reichlich Graphit beigemengt war, ge­ form'I. Solche Gefäf}resle wurden auf dem Sonnbichl in Mühlbach, Rebenslein im Mühlbachgraben und bei der Langensteinerwand in Laussa gefunden. Vom Rebenslein stammt a.uch ein ungefähr 30 cm langes Ha , umesse - r aus Eisen mit breiter, geschwe.ifter Klinge und Griffzunge. Wie lange die keltische Besiedlung dauerte, ist nicht geklärt. Sie dürfte weil in die· Zeil de,r Römerherrschaft hineingereicht haben. DIE RÖMER Bereits um Christi Geburt halten die Römer ihre Herrschaft bis zur Dona , u a , usge:bre . itel und das Land besetzt. In Lauriacum (Lorch-Enns) und Lenlia (Linz) lagen ihre Legionen. Es wurden Slraf}en angelegt, an ausgediente Soldaten Boden verteilt und da, s Land besiedelt und bebaut. So mancher Orts- und Flurname erinnert noch heute an jene Zeil. Nicht seHen werden bei Erdarbeiten Spuren einstiger römischer Besiedlung a.ufgedeckt. So wurden bei dem Bauerngut „Ma,yer in der Ga-rsten" römische Keramikre-ste gefunden, darunter das Bruchstück eine , s Sigilla,tagefäf}es mit dem Töpferstempel .L. Cosi". Die römi­ schen Töpfe•r pflegten nämlich ihre Erze,ugnisse mit ihrem Namen, mil ihrem Firmenstempel sozusagen, zu versehen. Aus Ga·rsten stammt a,uch der Bodenste·in einer römischen Handmühle. Na , ch dem Abzug der Römer drangen germanische Yö·lkerscha, ften ein und besiedelten das Land, als die letzten Baiern. Nach den Awa� renslürmen siedelten sich Slawen an. Haus- und Ortsnamen weisen heule noch darnuf hin. Die slawische Bevölkerung wurde aber bald von den Ba , ie , rn verdrängt. Mi · i dem Laurenliustage des Jahres 955, der Schlach,t auf dem Lech­ feld, durch die die Ma-ch, t der furch.fbaren Ungarnslürme gebrochen wurde, beg,innl die Freiheit für das La - nd zwischen Donau, Enns, Ha,usruck und Alpenkamm, den Tra,unga, u. Um die Grenze.n de.s Lan­ des gegen Osten und Süden zu schützen kam es um da, s Ja , hr 985 zur Errichtung der Slirapurch, als deren Herren ab 1 056 die Otakare genannt werden, unte.r deren Herrsch ,a.ft die Gründung des Klosters Garsten fällt. 23

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