Garsten 1959

Jahrtausends stammt. Sie gehört in der Hauptsache jüngsten Stufen des donauländischen Kulturkreises an, zu erkennen an den in dieser Kulturpe, riode verwendeten Gefä�en und deren Verzierungsa-rl. Die von Hand geformten Töpfe waren bauchig und kugelförmig, die Gefä�wand mit eingerisse·nen Linien und Einstichen oder kleinen Wa,rzen ve-rzierl. Mit Vorliebe wurde das Spiralband verwendet, das, sich immer wiederholend, die ganze Gefä�wand umläuft. Die Gefä�e wurden aus Ton, der mit Sand oder Kalkgrus leicht gemagerl wurde, freihändig geformt und gebrannt. Die Töpfe-rsche.ibe war noch nicht bekannt. In den jüngeren Kulturschichten, insbesondere in der obe•rsten lä�t sich in zunehmendem Ma�e eine Beeinflussung der donauländischen Grundlage durch nordische Kulturelemente erkennen. Die Grundfor­ men bleiben im wesentliche,n die gleichen, nur in der künstlerischen Ausgesta./tung der Keramik tritt eine deutlicl.e Wa, ndlung ein. Die Spirale wird aufgegeben, an ihre Stelle tritt der Kreis, das Sonnen­ rad, um den Gefä�körper schlingen sich Girlanden, stehende und hängende Dreiecke schmücken den Gefä�körper. Die Linien sind nicht mehr eingerissen sondern im Furchenstich ausgeführt und mit wei�er Kalksubstanz ausgefüllt (inkrustiert), soda� das Muster in Schwarz-Wei� erscheint. Daneben tritt noch eine weitere Verzie­ rungsar! auf. Da.s ganze Gefä� wird zona, / mit schmalen Bändern mit wei�er Ein/a,ge umgeben. Die, se Manier erinnert sta, rk an Eigenarten der au�. dem Westen gegen Osten vorsto�enden Glockenbecherkul­ tur. Es ist dies die Ze,it um 2000 bis 1800 vor Christus, in welche , r die Pfahlbauten der oberösterreichischen Alpenseen in höchster Blüte standen. Unsere Siedlungen scheinen damals in kultureller Abhängig­ keil von diesen gestanden zu sein. Der damalige Mensch war se�haft. Er betrieb in erster Linie Acker­ bau und Viehzucht, daneben Jagd und Fischerei. Rind, Scha,f, Schwein und Hund wurden schon gezüchtet. Von gro�em Wildreichtum zeu­ gen die vielen Knochenfunde. Es wurden Hirsch, Reh, Wildschwein, Bär und sonstiges Wild gejagt. Eine Reihe gut haselnu�gro�e - r Fisch­ wirbel zeugen für manchen guten Fang aus der wilden Enns, Die Handwerkzeuge, Waffen und Geräte wurden aus Stein, Bein, Hirschhorn und Holz erzeugt. Die Beile und Äxte waren aus Serpentin angefertigt, einem dunkelgrünen Urgestein, das in reichlicher Menge im Geschiebe der Enns vorkommt. Die Beile sind meist trapezförmig, flach und glänzend poliert, die Äxte wuchtig, für die Schäftung mit einer Bohrung versehen. Aus Feuerstein wurden Klingen, Schaber, Bohrer und Pfe,ilspifzen verfertigt. Die Feuersteingeräte sind in kunst­ voller Schlagtechnik hergestellt, Klingen und Spitzen sind sorgfältig gedenge/J, wodurch eine scha, rfe und dauerhafte Schneide e,rzielt wurde. Nadeln, Pfriemen, Spateln und Falzbeine zur Lederbearbei- 20

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