Garsten 1959

Sinngemä� würde er die alte Katastralgemeinde Garsten mit den Ortschaften Garsten, Buchholz, Kraxenlhal, Sarning sowie Pyrach (nu1· zum Teil) umfassen. Gegen Steyr, das einen eigenen Burgfried halle, wurde die Grenze 1 584 und wieder 1 676 durch Marksteine, die zum Teil noch vorhanden sein mögen, gekennzeichnet. Eine eigene Grenze, au�er der Gemeindegrenze, gibt es nicht. Märkte und auch Dörfer hallen eine eigene Rechtsordnung, ein Tading, auch Rugbuch genannt. Dies ist für Garsten vorhanden. Allerdings nu, für das Kloster Garsten. Die Bestimmungen eines solchen Rug­ buches wurden jährlich verlesen und für Obertretungen Strafen festgesetzt. Für das Amt Gaflenz-Weyer halte das Kloster ein ziem­ lich umfangreiches Tading. Jeder Markt halle einen Marktrichter an der Spitze und einen Rai', der ihm zur Seile stand. Heule vertritt diese Stelle der Bür­ germeister und der Gemeinderat bzw. der Gemeindeausschu�. Für Garsten versah diese Stelle zunächst der Hofrichter, der die welt­ lichen Angelegenheiten des Stiftes, vor allem die richterlichen Sa­ chen zu verwalten hatte. Man könnte ruhig die Liste sämtlicher Hofrichter, unter denen gewi� auch manche Garslner waren, hieher setzen. Diese Liste ist fast vollzählig seil den ältesten Zeilen er­ halten. Weil aber die Befugnisse dieser Männer über den Ort hin­ ausreichten, wird man richligerweise mit den Namen der Ortsvor­ steher seil Errichtung der Gemeinde im Jahre 1 848 bzw. 1 864 be­ ginnen. Vorläufer der jetzigen Gemeinde war die Katastralge­ meinde, die 1 788 aus 5 Ortschaften mit 1 27 Häusern und 1 7 Plätzen bestand. An manchen Stellen waren Ortstafeln aufgestellt. Der da­ malige Hofrichter U. J. Dr. lgnaz Josef Mayrhofer kann als Vor­ läufer der Bürgermeister bezeichne! werden, dem als Kanzleischrei­ ber Josef Canaval und als Richter Josef Finner vom Mairgule zu Grub zur Seile standen, durchwegs wohl gebürtige Garslner. Als Vorläufer des Gemeindeausschusses kann gellen : Thomas Resch, Mair auf der Wibm, Vinzenz Pirklhuber, Mair auf der Eben, sowie die beeidigten ständigen Ausschüsse Gregor Gunilzberger am Schönbaumgarlnergul', Michael Wolfslehner am Unlerhollnergütl, Johann Rienberger am Oberhollnergütl, ferner Kaspar Sülzl, Ma­ nipulant, Hofkaslner zu Garsten. Nun wollen wir einen Blick aufs Land hinauswerfen, wo die Bauern wohnen, das Rückgrat des Volkes. Vor 1 70 Jahren beschrieb ein Kundiger diese Gegend wie folgt : ,, I n der Ortschaft Garsten sind teils Handwerksleute, teils Bauern, teils Taglöhner. Da stürzet sich der Bach Gärslen, woher das Kloster den Namen soll ererbt haben, in die Enns " . ,, In Särninggassen: Ein herrlicher Maierhof und daran slo�endes Lustgebäude, der Fürstlich Lambergschen Herr­ scha/1 gehörig, ilem ein gar kleiner aber fruchtbarer und ebener Getreideboden machet diese Gegend ungemein reizend". Von 14

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