Die Stiftskirche von Garsten

convictor et diligentissimus contubernalis fuit, cuius non poterit non sacpius memi- nisse, qui semisaeculum sequens de Garsten scribit. “ Till Dec., S. 39; „Bestalter Maler Johann Carl Rößler hat jahrebestallung pr 200 fl, empfangen über abzug 4 Wochen, so für sich gearbeitet 184 fl 4 s 24 d. “ KR 1689. Für ein im Stift ange ­ legtes Kapital von 1500 fl erhält „Herr Carl von Reselfeldt Interesse a 4 p. c. 60 fl. “ KR 1717. In Garsten finden sich gegenwärtig von Resifeld folgende Werke: Altar in der Sommersakristei, Kreuzigung, bez. Johannes Carl Resler f. 1685; Bertholdi- altar in der Stiftskirche, Altarbild, hl. Berthold als Wundertäter mit Anlehnung an P. P. Rubens, hl. Ignatius v. Loyola heilt Besessene, Kunsthistorisches Museum Wien; Oberbild: der Leichnam des hl. Berthold wird durch Engel zu Grabe ge ­ tragen, beide Bilder 1686. Wahrscheinlich Reslfeld zuzuschreiben sind die 3 Türken- kriegsfresken am Orgelchor der Stiftskirche nach Stichen des Niederländers Romain de Hooghe: Kolossalgemälde der Befreiung Wiens 1683, an den Seitenwänden Huldigung des Ungarfürsten Thököly vor Kara Mustafa und Huldigung der Türken vor dem Kaiser. Zusammen mit der Stuckzier Carlones (Stuckbüsten und Kriegs ­ trophäen) und der Weihe-Inschrift bilden diese Fresken ein großartiges und das erste Türkenkriegsdenkmal Österreichs. Altarbild der Losensteiner Kapelle: Heilige Irene wäscht die Wunden des hl. Sebastian, 1692, Oberbild hl. Rosalia. Altarbild der Beichtkapelle: Hl. Carl Borromäus unter den Pestkranken. Kolossalgemälde der Kreuzigung im Sommerchor nach Tintoretto, Scuola di San Rocco in Venedig. Das fast 8 m hohe Fastentuch des Hochaltares der Stiftskirche zeigt polychrom auf dem bloßen Hintergrund der blauen Leinwand den Gekreuzigten mit Maria und Johannes, bez. 1697. Um diese Zeit malt Reslfeld als Fortsetzung für die im Pres ­ byterium aufgehängten niederländischen Bildteppiche Wandbehänge für die Pfeiler des Langhauses mit Szenen aus den Makkabäerkriegen. Im Depot Mannarcgen, Enthauptung Johannes des Täufers und Tod der Herodias. Die zwei letztgenannten Bilder haben durch einen dilettantischen Restaurierungsversuch schwerstens gelitten. Im Pfarrhof Bildnis des Abtes Ambros Freudenpichl, das auf der Prandtauer-Aus ­ stellung in Melk irrig als das des Abtes Anselm Angerer ausgegeben wurde; das gleiche Porträt im Pfarrhof Christkindl. Im 2. Stock des Stiegenhauses vor dem großen Saal großes Deckenfresko mit Pegasus, Reslfeld zugeschrieben: wohl auch von ihm die Deckenfresken in der ehemaligen Bibliothek von 1701 mit den 4 durch bibl. Szenen verbildlichten Fakultäten: Theologie (zwölfjähriger Jesus unter den Schriftgelchrten), Philosophie (die Bergpredigt), Jurisprudenz (Zinsgroschen) und Medizin (Heilung des Gichtbrüchigen). Zum weiteren umfangreichen Werk Resl- felds vergleiche Hans Oberleitner, Johann Karl von Reslfeldt. Jahrb. Oö. Musealver., Bd. 100, Linz 1955. Rottmayr Johann Michael (?). Tafelbild in der Losensteiner Kapelle mit hl. Eras ­ mus, seitenverkehrte freie Wiederholung eines hl. Augustinus in der Stiftssammlung Klosterneuburg, um 1690. Rubens Peter Paul. Abt Anselm erwirbt von Sandrart für 250 fl. ein von Rubens gegossenes silbernes Kreuz „argenteam crucifixi elfigiem ingenio Rubentii fusam 250 fl “ . Till Dec., S. 116; ebenso Koch E. in einer Notiz zu Digl, Catal.: „1688 Von Rubens gegossenes Silbernes Xfix, das loth per 1 thaler “ . Sandrart Joachim, Nürnberg. Benediktaltar, Tod des hl. Benedikt, Oberbild hl. Scholastika. Das Bild ist in der Signatur als Alterswerk gekennzeichnet: Sandrart fecit ae: suae: an 80 1685. Die 2 Stücke kosteten 1000 fl. Abt Anselm schreibt dafür am 22. August 1685 einen Freipassierschein : „. . . daß Wür zu Nürnberg bei dem Hochberühmbten Herrn Joachimo von Sandrart auf Stockhau Ihro Hochfürstlich 43

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