Die Stiftskirche von Garsten

Vor einen Neugemachten Tabemackl sambt einer glory zu der Mutter gottes pr. 99 fl 55 kr gnädigst ist verguettet worden, bezeugt und verificirt diß Mein hier unterge- stehlte Handtschrift und Pöttschaffts Förtigung. Actum Stift Garsten d. 22. Jannuarii Anno 1769. Johann Jacob Sadler, Bildthauer zu St. Florian. “ LA Stiftsarch. Garsten, Bd. 16. Sattler Leonhard, Bildhauer in St. Florian. Abt Ambros Freudenpichl 1715 — 1729 weihte in der Losensteiner Kapelle einen Kreuzaltar und ließ in der gleichen Kapelle auf dem Sebastiansaltar einen Johann-Nep.-Schrein aufstcllen. Till Catal., S. 264. Vom Kreuzaltar ist noch die Kreuzgruppe erhalten. Sie läßt sich aus stilkritischen Gründen Leonhard Sattler zuweisen. Die zugehörigen Figuren eines jugendl. Jo ­ hannes d. T. und einer hl. Maria Magdalena heute Diözesanmuseum Linz. Der um 1780 auf den Kreuzaltar zurückversetzte Nepornukschrein heute Landesmuseum Linz. Ein wohl auch von L. Sattler stammendes kleines, aber kraftvolles Relief der Himmelfahrt Mariä mit 4 Kirchenvätern kam um 1960 in den Salzburger Kunst ­ handel. Lindenholz, ungefaßt, zirka 35 cm hoch. Zugleich damit ging auch das zugehörige Gegenstück einer Unbefl. Empfängnis auf gleichem Wege verloren. Die 2 Reliefs schmückten früher den Sakristcialtar. Spindler Johannes, Schreinergeselle aus Arberg bei Eichstätt, Bayern. Wohl verwandt zu dem ebenso aus Arberg stammenden Garstner Abt Johann I. Spindler von Hofegg 1574 — 1589 und zu dessen Neffen Abt Anton II. Spindler von Hofegg 1613 — 1642, unter dem Hans Spindler der Ältere arbeitet. Spindler Johannes dürfte daher ein Vorfahre der Garstner Schnitzer Spindler sein. „23. November dem Johannes Spindler, Schreinergesellen von Arberg auf befehl Ir. Gn. für gestreckht vnd geben die will Er Ir Gnd widerumben auf zukhonfftige Ostern Ao 81 mit dankh zustellen, benehmlich 4 fl 4 s. “ KR 1580. Spindler Hans d. Ältere, Weilheim, Oberbayern. In Garsten tätig ab 1618, wird in Garsten seßhaft, hier nachzuweisen bis zirka 1660. Schüler Hans Dcglers, für den er vor 1618 in Kremsmünster tätig ist. In Garsten gemeinsam mit Jörg Scheible und Hans Schiele Arbeit an Hochaltar und Seitenaltären der alten Stiftskirche. In Garsten von ihm erhalten: Kreuzigungsgruppe vom Kreuzaltar; Vesperbild vom Altar der Schmerzhaften Maria; Christkind als Tabernakelaufsatz für die Weih ­ nachtszeit; Auferstandener als Tabernakelaufsatz, Spätwerk; Christus im Grabe, Kreuzkapcllc beim Friedhof; Christus am Kreuz, Wegkapelle Lahrndorf; Engel ­ figuren und Gottvater, Auerkapelle Dambach. Weitere Werke in Eferding, Frauen ­ stein, Grünau, Linz Landesmuseum und Diözesanmuseum, Kremsmünster, Steyr, Stadtmuseum, Weyer a. d. E. Daß seine Sitzmadonna in Wien, Belvedere, aus Garsten stammt, ist nicht nachweisbar. Die ersten Zuweisungen an Spindler erfolgten durch E. Hainisch und Ubell. Vgl. Anm. 66. Spindler bietet ein einzigartiges Beispiel dafür, daß eine Überleitung von der Renaissance in das Barock unter fast völliger Vermeidung des Manierismus möglich ist. „Hans Spindler, pildhauer “ Signatur, Spitalskirche Eferding; „Joh. Spindler hat dies Jahr empfangen 17 fl 4 s. “ KR 1637. „12. April dem Spindler Bildthauer umb das Bild Vrstend geben 2 s 24 d „Kürchenraitungsbuch zu Garsten und bei St. Ulrich. LA Stiftsarch. Garsten, Bd. 73a. Hans Spindler, Bildhauer zu Garsten, wird von der Tischlerinnung in Enns beim Hofrichter in Garsten verklagt, daß er nicht zur Lade erscheine und seine Gebühr nicht entrichte. Stadt Enns den 28. Juni 1657 Ein gesambtes Hanndtwerck der Tischler allda. Mitt. Central Comm. 1884 S. II. 1620 gerät das Bildhauerhaus in Brand, Spindler verliert alle Modelle. „Dominica in Albis 26. Apr. tempore prandii prope villam monasterii habitatio statuarii tota 39

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