Garsten vor 100 u. 200 Jahren

Seite 6 Garstner Gemeindebrief EINE HISTORISCHE WANDERUNG VOM PLATZL ZUM LILIENHQF DER KATHARINA FÜRSTIN VON LAMBERG (BROTFABRIK) ANNO zusammengestellt nach alten Grundbüchern von Helmut Begsteiger 1981 Ein Spaziergang durch die alte Garstner Straße - der heutigen St. Berthold Allee - 100 Jahre zu - rückversetzt , zeigt uns besonders anschaulich die unglaubliche Veränderung des Ortsbildes inner - ■halb eines Jahrhunderts: Beim " Kirchenwirt am Platzl " haben sich in letz ter Zeit bauliche Veränderungen ergeben , seiner zeit trug der Altbau die Bezeichnung " Tafern in Garsten Nr. 2 samt Fleischbank ". RVchts am Platzl die noch nicht ausgebauten drei Häuser Schneiderhäusl No.3, Kleines Häusel No. U, Bäckerhaus No.5 mit Bäckergerechtigkeit. Dieses Gewerbe, das darauf immer noch ausgeübt wird, hat auf diesem Haus eine große Tradition : j Bereits in den alten Grundbüchern , so etwa um | 1772 , wird dieses Haus mit Bäckergerechtigkeit | bezeichnet. Auf dem Platz des heutigen Postamtes sehen wir ir den alten Lageplänen die Rohleistenfabrik und Sä ge der Firma G.A. Grohs(Groß). Dies ist bereits das letzte Haus auf beiden Stra - ßenseiten bis zum Ortschaftsteil SARNING hin aus. Die Gebäude bis zum Viadukt der kk. privi legierten Kronprinz-Rudolfsbahn , wie das Stö - gerhaus No.61 ( heute ßrader & Co.), das Haas haus Nr. 66 oder die Volksschule wurden erst später errichtet . Auch nach der Unterführung , auf den Äckern ,die zum k.k. Religionsfondsgut gehörten , befand sich bis zum Armenhaus, dem vormaligen Hofkastner - haus Sarning No. U , heute St. Bertholdallee 27, kein Gebäude. Erst später folgte als erstes Bau - Objekt das ÖBB- Haus , szt. Garsten 63 , heute St. Bertholdallee 8. Als erstes Haus rechts unterm Sarningerberg , wohl etwas abgerückt in der heutigen Elisabeth - Straße gelegen, stand damals bereits das "Häusl untern Riedel in Sarning Nr. 13", mit dem eine Schustergerechtigkeit verbunden war. Links nach dem Armenhaus das KleinknoIIschneiderhäusel No.15 mit Kramergerechtigkeit, heute St. Bertholdallee 29. Seinen Namen erhielt das Haus durch einen offenbaren Lesefehler im vorigen Jahrhundert. In Verträgen um 1777,1778 heißt es noch Kleinknorrschneiderhäusel. Das nächste Haus ist das Alte Spitalhaus an der Kreuzung zum Kraxental und bereits oberhalb des Berges das letzte Haus direkt an der Straße, das Schauerschusterhaus No.21, heute St. Berthold - allee AS. Die Besitzerin, Frau Agnes Bernhaider, vereh. HOLUB , war mit Karl Holub, dem Vertrau ten Josef Werndl's verheiratet. Auf der linken Straßenseite, von der Straße aus zu sehen, sind noch das KnoIIschneiderhäusel (ehem. auch richtig: Knorrschneiderhäusel), Redtenbachers Kleinhaus, auch Häusel beim Stein bruch ( später nach dem Ausbau Wichtlhub), Sonnleitnerhäusel und Lindnerhäusel. Auf der rechten Seite des Sarningerberges bilde te damals wie heute das Frohnbergerhaus Sarning 9 , heute St. Bertholdallee A2, eine Straßenenge. Auf dem Haus haftete eine Fleischhauergerechtig keit, ein Gewerbe, das Jahrhunderte hindurch auf diesem Haus bis in die jüngste Gegenwart betrie - ben wurde. Die weiteren Häuser rechts sind dasHansbauernoder Hagerhäusel, das Kranzlschusterstöckl samt Graßlschusterhaus (später Sattler) und das Pfeif ferhäusel Sarning 2, auf dem bis 1877 die Weber - gerechtigkeit haftete. Etwas abgerückt das Häusl in der Brunnerwiesen (-auch mit einem falschen Namen - ) und das größe re Häusel in der Bruderwiesen. Seite 8 geht's weiter

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