Aus Garstens Vergangenheit

i^chnierzen halb wahnsinnig in ihren Betten wälzten,und deren Vertrauen in seine Heilkunst trieben ihn immer wieder,der großen Ansteckungsgefahr nicht achtend,auf deren Bitten zu ihnen. Es fanden sich auch immer wieder Leute,welche die Pesttoten begruben, eine nicht minder gefahrvolle Tätigkeit.Die Toten begrub man auf dem Lande unv;eit ihrer Behausung oder lud sie auf Karren und fuhr sie zum nächsten Pestfriedhof.Solche legte man hierzulande nach Möglichkeit an flachen Bachrändern an,wo man nach der Bestattung für einige Zeit das nebenan gestaute Wasser darüberleitete.Die dadurch verschlämmte obere Schicht der Gräber verhinderte das Entweichen des gefürchteten "Pesthau ches" . Nach dieser Art waren kleine Friedhöfe in Dambach uzw.jener nahe der Derfler-Taferne und der andere nächst der Hammerschmiede im hinteren Teil des Tales angelegt.An diesen Plätzen hatten im Verlauf der Seuche, die dann gegen Ende des Jahres (1713) nahezu erloschen war,außer dem Hammermeister Puchler und seiner Ehefrau,3 Totengräbern und einem Wäch ter noch 33 Ortsbewohner ihre letzte Ruhe gefunden. In Unterwald starben 3 Totengräber und weitere 9 Personen. Wieviele damals in Mühlbach bestattet worden sind,ist uns nicht be kannt.Dort war gleichfalls ein Pestfriedhof angelegt worden uzw. nahe dem Bach am Eggergrund. Zuletzt,als in dieser Gegend die Seuche nahezu erloschen war,hatte der Schwarze Tod noch nach dem Bader-Schmied gegriffen.Dabei war ihm das Schicksal insofern gnädig gewesen,als ihm Krankheit und Leiden er spart geblieben waren: auf dem Heimweg von einem Kranken war er plötz lich tot zusammengebrochen; ohne daß er es merkte,war sein Blutgefäß system befallen worden. Vielleicht wäre ihm die Ansteckung erspart geblieben,wenn er es so gehalten hätte wie der Bader von Heuhart,der mit Erfolg auf seinem Ritt zu den Kranken stets einen Ziegenbock mit sich führte,den er als Abwehr zwischen sich und den Kranken stellte.

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