Aus Garstens Vergangenheit

Nach'einer kurzen Fahrtunterbrechung in Uesendorf,wo im Klosterhof das Nötige abgeladen wurde,ging es weiter gegen Stain,dessen Pfarre samt et lichen Liegenschaften zu Garsten gehörten.Dort wurden Leerfässer,Hand werkzeug,Filzschuhe,Ennstaler-Käse sowie kleine Geschenke an die Kirchen angestellten abgegeben. Pater Maurer benützte diesen Aufenthalt,seinen Schüler auf den am jen seitigen Ufer liegenden Ort Mautern hinzuweisen: "Das heutige Mautern zeigt noch reichliche Spuren aus seiner Vergangen heit.Vor allem den weitgehend erhalten gebliebenen Turm als Rest eines Teiles der römischen Wehranlage Favianae.Hier stand ja auch das Haupt kloster des Hl.Severin.In den letzten Tagen des einstigen Weströmischen Reiches drängten sich dort viele Flüchtlinge zusammen,doch weder Seve rin,noch die in diesem Stützpunkt im todesmutigen Einsatz stehenden Mi lizen vermochten schließlich dem germanischen Druck zu widerstehen.Bald nach dem Abzug aller,die sich der römischen Lbensart verbunden fühlten, haben sich innerhalb der stehengebliebenen Lagermauern bayrische Zuwanderer angesiedelt." Dann setzte man die Fahrt fort zum benachbarten Krems,wo beachtliche Garstner Besitzungen lagen.Im Stiftshof lud man den großen Teil der noch verbliebenen Frachtgüter ab: Fässer mit gebranntem Kalk,Leerfässer samt Band und Raif.Weinstecken,Brunnröhren,Grobgättereisen,Kerzen,Wachs,Salz sowie Lebensmittel verschiedener Art für die dort bis zur Rückfahrt ver bleibenden Stiftsleute. Der Rest brach anderntags frühzeitig auf nach Sievering und von dort schließlich nach Nußdorf,wo man im dortigen Stiftshof Quartier bezog.In den dortigen Besitzungen hatte man zwar die aus dem letzten Türkenein fall stammenden Schäden behoben,doch waren allenthalben noch Spuren der Verwüstung zu finden.Mit dem dortigen Lösmeister war zeitgemäß alles ab gesprochen worden,was die auszuladenden Güter,den Verkauf des Floßholzzes.die Waren für die Rückfahrt und vielerlei anderes betraf.Naturgemäß bildete der Wein das Hauptfrachtgut der Rückreise neben vergleichsweise recht bescheidenen Mengen von Hirse, Safran und HUIsenfrüchten.die neben Brot und Geld nach vorheriger Einsegnung altem Brauch zufolge am St.Da masus- und Gründonnerstag zur kostenlosen Verteilung an die Bewohner von Garsten und an die Stiftsleute bestimmt waren. Als Transportmittel war die "Hohenauer",ein zwischen Passau und Wien verkehrendes Frachtschiff bestellt worden.

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