Aus Garstens Vergangenheit

Kaiser Heinrich II. mit großem Gefolge,darunter auch Bischof Bruno von Würzburg,zu einer Rast eingekehrt.Doch während der Empfangszeremonie gab plötzlich der Boden des Rittersaales nach und die ganze festliche Versam mlung stürzte in die darunter befindlichen Räume.Wie es gelegentlich so vorkommt,waren die tragenden Holzbalken im Laufe dar Zeit ohne äußere An zeichen durch die feuchten Dünste der darunterliegenden Badstube und der Kloake in ihrer Tragkraft arg geschwächt gewesen. Der Kaiser überstand dieses Ereignis unverletzt.Es heißt dazu in einem Bericht,er habe sich geistesgegenwärtig an einem Fenstergitter festge halten,in einem anderen dagegen,er wäre relativ sanft in der Badestube oder Kloake gelandet.Außer der Gastgeberin,Gräfin von Sempt-Ebersberg, fand der Bischof als einziger aus des Kaisers Begleitung dabei den Tod. Dieser war ihm aber - so wird es uns überliefert - bei der Fahrt durch den Strudel angekündigt worden,da ihm beim Teufelsturm der "Graue Mönch" erschienen und mit erhobenem,Arm gedroht hatte." Hier war man am Ende des Strudengaues und zugleich am Reiseziel des ersten Tages angelangt.Doch nicht in Persenbeug,sondern im gegenüberlie genden,von den Römern gegründeten Ort Ybbs war in dem klostereigenen Be sitz die Übernachtung vorgesehen,wie auch die Entrichtung der obligaten Gebühren beim dortigen Mauthaus.Die Quartiere hatte man schon vorher be zugsbereit gemacht und an Speise und Trank war bestens vorgesorgt wor den; Flößer und Schiffle.ute bekundeten ja stets einen großen Bedarf vor allem an Getränken. Am folgenden Tag wurde die Fahrt fortgesetzt.Nahe dem Beginn der Wa chau kam Pöchlarn in Sicht,ein Städtchen mit reicher Vergangenheit.Hier befand sich einst unmittelbar am rechten Stromarm das römische Arelape mit einem Hafen für die Donauflottile.Später v/urde es dann als das Bechelaren,Sitz des treuen Harkgrafen Rüdiger im Nibelungenlied bekannt.Jahr hunderte später hatte sich der Ort zu einen blühenden Stapelplatz ent wickelt,wozu sicherlich seine Lage am Ende der historischen Eisenstraße durch das Erlaftal beigetragen hat.Zahlreiche römische Grabsteine an und in der gotischen Pfarrkirche mit dem vorgebauten Turm erinnern an jene Besatzungszeit. Nach einer Weile lenkte das basteiähnliche Stiftsgebäude von Melk hoch überm Strom,dort vio einst die erste Burg der Babenberger gestanden,die Blicke der Reisenden auf sich. Von da an ging nun die Fahrt durch die schöne Gegend der Wachau mit den vielen Weingärten an den steilen,von zahlreichen Burgen gekrönten Hän-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2