Aus Garstens Vergangenheit

gende Bucht mündenden,kreisenden Wasser zu geraten. Wenngleich in Anbetracht des zur Zeit günstigen Wasserstandes und des geringen Tiefgangs des Floßes für die Garstner die Gefahr eine relativ geringe war,bedurfte es dennoch höchster Aufmerksamkeit und des vollen Einsatzes der Männer an den Rudern bei der gefahrvollen Durchfahrt. Schließlich hatte man diese ohne Schaden hinter sich gebracht,aus den Gesichtern war die Angst gewichen und manch stilles Dankgebet stieg emAls kurz darauf vor dem Orte St.Nikola ein Zillenfahrer heranfuhr und eine an einer Stange hängende Sammelbüchse entgegenhielt,gab jeder gerne ein Scherflein,zumal der Ertrag für die dortige Pfarre bestimmt war. Für diesen Ort bestand jedoch eine noch ergiebigere Einnahmequelle,da hier - ebenso wie im Ort Struden - die geschworeren Schiffleute amtier ten,die durch Beistellung von Pferden,Leuten,Seilen usw.die schwierige Fahrt ermöglichten.Dabei hatten die Schiffzüge bis zu 20 Pferde vorge spannt und bei Niederwasser mussten die Zugtiere,auf eine Plätte verla den,dreimal über den Strom gesetzt werden.Ein Signalsystem verhinderte, daß sich zwei Schiffe in der Enge begegneten: bergfahrende Schiffe wur den vom Mautamt Struden durch Böllerschüsse nach Grein signalisiert,wo dann durch Fahnenzeichen die Talfahrt geperrt wurde. Die Fahrt ging nun auf eine vergleichsweise gemütliche Art weiter und wurde durch manchen Beitrag des Paters belebt.So erfuhren seine Zuhörer von der einstigen Begebenheit am Schusterstein,einer steilen,hohen Fels nase bei der Burg Werfenstein,wo der Strom gisehend vorbeifloß.Dort war vor langer Zeit ein Schuster in ein hochgeborenes Mädchen verliebt,was dessen Vater gewaltig erzürnte.Als Strafe mußte der Schuster auf besag tem Stein ein paar Schuhe besohlen.Anstatt des erhofften Absturzes brach te dieser jedoch seine Arbeit zu gutem Ende und Befreiung von Strafe. Entlang dem rechten Ufer,etwa gegenüber Sarmingstein,das nun sichtbar wurde,bestand ein sehr alter Treppelweg,den schon die Römer für den Vor spann ihrer bergwärts fahrenden Schiffe angelegt hatten. Am linksseitigen Ufer öffnete sich das Ispertal und nicht weit davon lag an diesem das Dörfchen Persenbeug mit dem auf einen Felsen nahe dem Strom erbauten Schloß.Auch hierüber wußte der Pater eine Geschichte zu erzählen: . "Dieser vor etwa 5o Jahren dort oben errichtete Schloßbau hatte als Vor läufer eine den Zugang zum Tal jahrhundertelang beherrschende Burg.Dort war einst der auf einem Kriegszug gegen die Ungarn befindliche deutsche

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