Aus Garstens Vergangenheit

Strudeln,Schwallen und Wirbeln.Nirgends gab es in seinem Lauf zwischen Regensburg und dem Schwarzen Meer ein so gefährliches Hindernis wie hier. Angesichts der Insel Wörth mit dem großen steinernen Kreuz und der Ru ine auf deren felsiger Höhe gab Pater Maurer eine ortsbezogene Begeben heit zum besten: "Dieses Kreuz erinnert an ein Schiffsunglück,das sich vor ungefähr 150 Jahren hier ereignet hat.Dabei stürzte ein junger Graf aus Tirol ebenso wie seine Frau in's Wasser.Er konnte sich retten und lebte dann aus Trau er über den Verlust seiner Frau auf der kleinen Insel als Einsiedler.Er wußte aber nicht,daß damals auch seine Frau gerettet worden war,die dann in Trauer um ihren vermeintlich toten Mann einsam auf dem Tiroler Besitz lebte.Schließlich bekamen die beiden nach 12 Jahren getrenntem,einsamen Lebens Nachricht voneinander,worauf sie dann aus Freude und Dankbarkeit dieses Kreuz errichten ließen.Die Mauerreste dort oben stammen von der einstigen Burg,die schon zur Zeit des Türkeneinfalls eine Ruine war und aus derem Material man damals eine Sperre gegen jene Reiterhorden drüben am Ausgang des Yspertales errichtete.Vielleicht stand dort einmal ein römischer Wachtturm." Nun nahmen alle auf dem Floß ihre Hüte ab,bekreuzigten sich und ver harrten eine Weile im stillen Gebet mit der Bitte an den Hl.Nikolaus um eine glückliche Durchfahrt.Sie hatten Angst,wie alle,die jemals durch diese wilde,brausende Barriere mußten,wo der Strom auf die Hälfte seiner Breite zusammengedrängt war. Wenig unterhalb dem Städtchen Grein verursachte das weit in den Strom hineinragende,berüchtigte Schwalleck den Greiner Strudel,auch Schwall genannt. Als nächstes galt es,die bei der Insel beginnende Riffzone mit ihren zeitweilig aus dem Wasser ragenden "Kugeln" zu überwinden; über diese und den damit erzeugten Wirbeln (Strudeln) mußte man in brausender Fahrt hinweg.Bei ungünstigem Wasserstand konnten die Schiffe nur dann durch kommen,wenn ihre Fahrtgeschwindigkeit vorher durch den Einsatz von Sei tenrudern beschleunigt worden war.Bei hohem Wasserstand konnte man auch den an das rechte Ufer grenzenden Hößgang als Fahrrinne benutzen. Als nächste Gefahrenstelle war eine neuerliche Krümmung des Stromes zu bewältigen,wo dieser von den beiden Bergriegeln Langenstein mit Burg Lueg und dem Hausstein mit Burg Werfenstein eingeengt wurde,sodaß sich gewaltige Wirbel bildeten.Ein dort ankommendes Schiff mußte schnell ger nug sein,um nicht in die Gegenströmung mit dem gefährlichen,in die fol-

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