Aus Garstens Vergangenheit

Siedlung dieses sich östlich des Dambergs weit hinein bis Maria Neustift erstreckenden Tales geschah schon in vorchristlicher Zeit durch kelti sche Stämme,ebenso wie jene des Dambach-,Mühlbach- und Laussatales.Alten Urkunden nach waren hier "schon immer Feuerarbeiter" und später,im Jahre 1373,begab dann Herzog Albrecht II. die "Maister des Klingenschmidt und Schleiffer Hantwerchs in der Raming undThanpach gemeiniglich,und um den Burgfried " mit einer Handwerks-Ordnung. Wurden in jenen weit zurückliegenden Zeiten vor allem Waffen,einfache Gebrauchsgegenstände und Schmuckwaren erzeugt,so waren es später nach Aufkommen der Feuerwaffen vorwiegend Messer und Nägel. Hier konnte man bei der nahen Fischhub und von dort gegen die Hammer mühle hin noch Palisaden und andere Reste von Hindernissen aus der Zeit der letzten Türkenbedrohung erkennen, worauf Pater Maurer seinen Reisege fährten aufmerksam machte.Den Ruderern jedenfalls verblieb keine Zeit, danach Ausschau zu halten,denn hier,wo die Enns jählings zum Bogen um das weitläufige Münichholz ansetzte, beanspruchte die Lenkung der Flöße ihre ganze Aufmerksamkeit und Kraft. Da fiel dem Pater eine traurige Begebenheit ein,und da er damit seine Begleiter nicht verängstigen wolIte,wartete er mit deren Wiedergabe,bis man in ruhigeres Fahrwasser gelangt war.Dann begann-er: "Da hat sich bei der scharfen Biegung vorhin vor nahezu zweihundert Jahren ein Unglück ereignet.Der damalige Abt unseres Klosters,Georg I.,fuhr zusammen mit noch etlichen Leuten auf einem Floß ennsabwärts.Wie sie zu der dortigen Biegung gekommen sind,stieß das Floß auf einen knapp unter dem Wasser liegenden Felsbrocken auf,wodurch dieses so stark beschädigt wurde,daß der Abt seinen Untergang befürchtete.In seiner Angst versuchte er sich durch einen Sprung an das nahe Ufer zu retten,fand aber dort keinen Halt und stürzte rücklings in das Wasser,wo er ertrank.Seine Leiche wurde einige Wochen später gefunden. Schon war in Fahrtrichtung der Kirchturm von Haidershofen mit seinem Keildach zu sehen und wenig später,am gegenüberliegenden Ufer liegend, die dem Hl.Nikolaus geweihte Kapelle,den man als Patron der Flösser,Förgen,Schiffer und Wasserarbeiter verehrte.Sobald man dort vorüberkam,nah men alle Leute nach altem Brauch die Hüte ab und verweilten in einem kurzen Gebet mit der Bitte an den Heiligen um seinen Schutz fürderhin. Weiter landeinwärts erstreckte sich dort gegen Norden eine ausgedehnte Ebene mit der kleinen Siedlung Winkling,an der vorbei seit altersher ein Flötzerweg durch den Holzbauernwald führte.Hier mussten bereits vor un-

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