kam.Drei viertel von den 12 Fahrgästen ertranken dabei. "Erlaubt mir noch eine Frage,Hochwürden,zu dieser Örtlichkeit:ist es ei ne fama oder hat es sich de facto zugetragen,was man sich vom Galgenhü gel drüben erzählt?" "Du meinst vom Gehenkten,der vorher noch seine Unschuld beteuert und je nen Ort verflucht hat? Nun,bei der Erzählung so weit zurückliegender Be gebenheiten ist meist schwer zu sagen,was dran Wahres ist.Sicher ist nur,daß der Hang dort als Rutschgelände nie zur Ruhe kommt und die Ei senstraße dort schon längst in die Enns abgerutscht wäre,wenn sie nicht von Zeit zu Zeit ein Stück wieder nach oben verlegt werden würde." Hittierweile war schon die Stadt Steyr ins Blickfeld gerückt mit dem massigen Neutor.Eigentlich ein Bau mit 2 Toren: zu dem einen gelangte man von Osten her unmittelbar über die obere Ennsbrücke,durch das andere konnte man von Süden her die Stadt über die Vorstadt Reichenschwall be treten.Entwurf und Planung dieses Baues stammte von dem durch seinen Schiffwegbau berühmt gewordenen Wasserbaumeister Gasteiger.Es war vor allem als Bollwerk gegen die zerstörende Kraft der Enns bei Hochwasser gedacht.Ein solches hatte vor seiner im Jahre 1572 erfolgten Errichtung dort mehrere Häuser niedergerissen und auch weiter abwärts schwere Schä den verursacht. An diesem Tor unter der Brücke vorbei war man in den Teil der Stadt gelangt,der zur linken Hand liegend zusammen mit Grünmarkt,Stadtplatz, Enge und Zwischenbrucken deren Zentrum bildete.Bei einigen Flößen am linken Ufer war man dabei,Waren auszuladen,andere wurden beladen,des gleichen 2 Schiffe.Das größere von ihnen,eine sog."Siebnerin",war nur auf der Strecke Steyr abwärts,das andere,eine "Sechserin", auf der gan zen befahrbaren Ennsstrecke in Verwendung.Steyr besaß als bedeutender Handelsplatz u.a.das Stapelrecht auf Holz und Eisen aus dem Ennstal.Wa ren dieser Art,deren Transportweg hier vorbeiführte,mußten in der Stadt für 3 Tage feilgeboten werden^ ehe sie weiterverfrachtet wurden.Die mei sten anderen Waren unterlagen einer Mautgebühr. Für die Garstner bestand hier keine Verpflichtung zu einer Maut- oder sonstigen Abgabeleistung und so fuhr man ohne Aufenthalt weiter,vorbei an der Einmündung der klaren grünen Steyr,wo zwei Mühlen lagen. Nicht weit unterhalb der Stadt bildete der Fluß eine Insel und bot so eine günstige Furtstelle,die seit grauer Vorzeit als solche benutzt wur de.Ihr kam naturgemäß auch eine entsprechende strategische Bedeutung zu. Knapp unterhalb davon mündete breit ausladend die Raming.Die Erstbe-
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