Aus Garstens Vergangenheit

GARSTNER WEINLANDFAHRT Seit einigen Tagen herrschte im nahen Bereich des Klosters rege Tätig keit.Anlaß dazu gaben nicht irgendwelche außerordentliche Ereignisse in dieser bewegten Zeit,sondern die baldige,al1jährlich stattfindende Weih fahrt donauabwärts. Hiefür lagen an der Ennslände neben dem Kloster bereits verschiedene Güter zum Verladen auf die beiden bereitliegenden FlHße.auf denen man die Ruderbäume setzte.Diese bestanden aus armdicken Fichtenstangen mit am Ende befestigten flachen Ruderhölzern,und jeder war für sich etwa im Schwerpunkt mittels Weidenriemen am "Sturl", einem am Querbalken eingegelassenen Pflock,hinreichend beweglich befestigt Unter der Leitung des Hofzimmermannes waren die beiden Flöße aus 36 Holzstämmen eingebunden,das heißt zusammengestellt worden.Für jedes der beiden waren zur Bedienung 4 Mann vorgesehen: vorne rechts der Fahrer, links der Stutzenknecht und hinten links der Stoirer,rechts der Wilbahner.Auf das eine Floß sollten die Waren und die mitreisenden Leute,auf das andere das Holz der Schachntülln vom Stöcklfurtner,Prandtner,Zellermayr und Großdessner kommen. Am Ende der schönen Suchenallee,wo die nach Steyr führende Straße an zusteigen beginnt,lag das mit Drachen-Sgraffitos verzierte Kastnerhaus. Vor diesem stand knapp neben der Straße ein steinerner Bildstock mit go tischen Reliefs. Herr Gsöllner,der Hofkastner,hatte für diese Tage einen Helfer in der Person Wolfgangs,Klosterschülers und Sohn des Förgen in Dambach, bekom men.Dieser hatte von seinen Eltern und schließlich auch vom Prior die Erlaubnis erwirkt,an der diesjährigen Ueinfahrt teilnehmen zu dürfen,zu mal ja erst zu AI1erhei1igen,also in etwa drei Wochen,die Vakanz zu Ende sein würde.Der Freude darüber entsprang sein Angebot,für einige Tage dem Kastner an die Hand zu gehen,dem die zeitgerechte Bereitstellung der zum Abtransport vorgesehenen Wirtschaftsguter oblag. "Brav so",lobte dieser den von einem Botengang zurückgekehrten und hie rüber kurz Bericht erstattenden Buben,auf den bereits wieder einige Auf träge warteten. "Jetzt aber gleich zu deiner Arbeit für morg'n.Als erstes gehst du zum Großdessner,von dem is' nu die scho längst a'gfriemte Schachntülln aus-

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