"Da fragst aber z'vül auf oanmal".erwiderte der Schmied.dessen Stirnrun zeln auf rege Gedankenarbeit hinwies."....was Aberglaub'n is und was net.das b'stimmen seit langem die Doctores der Theologie und zuletzt der Papst.Zu den Hex'n und Kräuterweibern könnt' ma scho mehr sag'n; So wia mir uns beim Ansez'n und bei der Aussaat nach der Sonn.dem Mond und den Iierkreiszeich'n - nach Schein und Zeich'n.wia ma sagt - halt'n.so is' a beim Sammeln von Kräutern.Dabei ergibt si'.daß g'wisse Pflanz'n bei Nachtzeit und Vollmond g'sammelt werd'n mliaß'n.wias halt bei spielswei5 d' Köblerin macht.Was is denn dran B'sonderes? Bei den Bäum' is' grad so wichtig,daß ma sich danach richt'n tuat." Zum Tauberger gewandt fuhr er fort; "'Wia dei Vater nach dem Brand euer Häusl wieder aufbaut hat.hab i als Bua den Zimmerleut'n machmal zuag'schaut.und da hats g'hoaßn.das Holz dazua is' zwisch'n Christtag und Neujahr g'schlagn wordn." "Ja,hast recht",bestätigte der tauberger,"bei den Tischlern und Zimmerleut' halt ma si' nach den alten Regln,wo's hoaßt: Wer sein Holz zur Christmett fällt.dessen Haus wohl zehnfach hält." "Hei Vater".vermerkt dazu der Zausmüller,"hat g'sagt.das Bauholz soll ma schlag'n.wann der Mond am kloansten is'.dann dörrt es net undspalt si' net,und wann ma's in den letzt'n Dezember- oder den erst'n Jännertag'n schlägert.wird's net vom Wurm g'fressn und wird mit der Zeit alle weil härter.Schau dir das Auergütl an,wia das no dasteht seit über drei hundert Jahrn.koa Brett an der Gieb'lwand is' g'spaltn oder Verzog'n. Oder 's Mayr z'Oambach.d'Stöcklfurt.d'Ranftleit'n und etliche auf da Höh ob'n.die alle guatding mehr als dreihundert Jahr' steh'n." 'Worauf der Förg gerne wissen wollte.woher dem ZausmUller dies bekannt "Ja",fährt dieser fort,"das hat mir mei Ahnl - Gott hab ihn selig - er zählt.und der hat's vom seinigen Ahnl - zu dem seiner Zeit hab'n die Höf scho bestand'n!" Und so wurde von diesen und anderen Höfen.Mühlen.Schmieden.Brettersägen und anderen Altbeständen der Gegend erzählt und geplaudert. Man kam dann wieder auf die Beeinflussung irdischer Lebensvorgänge durch Mond und Sterne zu sprechen.Nach allgemein geübter Praxis pflanz te bzw.säte man Rüben.Rettich und Höhren nur bei abnehmendem.hingegen Kraut,Erbsen.Blumen und überhaupt alles.was nicht unter,sondern über der Erde fruchtet,bei zunehmendem Mond.Warum sollte da Mensch und Tier die sem Einfluß entzogen sein? Für den Schmied gab es hierüber keinerlei
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