lieh wirkten sie auch als Hebammen. Die Vorstellung von Mächten des Guten und Bösen wurde später bei der Christianisierung mitübernommen und dabei vieles abgewertet: Die einsti ge Gabe der Weissagung bei den Frauen wurde mit der Tätigkeit des Teu fels in Zusammenhang gebracht,sie selbst und die heidnischen Priester innen machte man zu Hexen.Ihr Handeln und Treiben galt fortan als böse und dämonisch,denn ihre Zauber- und Hexenkünste beruhten auf geheimen Kenntnissen der Natur.Diese war aber dem Machtbereich Luzifers,des Herrn der bösen Geister und der Holle,zugeordnet. Die also in christlicher Zeit als ketzerisch bezeichneten Praktiken der weisen Frauen,die sie meist in Verbindung mit magischen Handlungen vor allem unter den Armen auf dem Lande zur Anwendung brachten,trug ih nen ihre Verfolgung als Hexen ein.Doch nicht dieser Umstand allein war hiefür verantwortlich,denn bezeichnenderweise fällt der Beginn dieses Zeitabschnittes mit jenem des Aufkommens der studierten Ärzte zusammen, deren Künste sich größtenteils auf das aus dem Altertum überlieferte Wissensgut und das der Naturheilmittel stützte. Nach dem Tanz hatten sich die Tischrunden wieder an ihren Plätzen ein gefunden.Alsbald drehte sich das Gespräch am gleichen Tisch wie vorhin um Hexen,Kräuterweiblein,Wendterinnen,Berg- und Waldgeister und derglei chen. Jakob,den Schmied von Hühlbach,der bisher kaum zum Thema beigetragen hatte,bat man nun nachdrücklich um seine Meinung.Er als besonders in der Tierheilkunst,aber auch als Bader in der Anwendung von Pflastern und Salben sowie in der Kunst des Schröpfens und Aderlassens bewandert,müßte doch dazu eine haben! "Wann ihr scho Wert legt",begann er nach einem kräftigen Schluck in sei ner bedächtigen Art,"was i über derlei Sach'n denk',so muaß i sag'n.daß i mir bei den meisten net viel Gedanken mach'.insonderheit was Geister, Kobolde,Mahre und dergleich'n anbelangt.Mir is a no koans von derlei Wes'n begegn't".und mit einem spöttischen Lächeln zur Kirchholzerin ge wandt,"a no koa über den Hagzaun springender Teufl! Viel von unseren ßräuch' geht auf unsere heidnisch'n Urväter z'ruck und beruht auf Geisterglaub'n.Trotzdem red't ma bei denen net von Aberglaub'n.weil ma ih nen später a christlichs G'wand 'gebn hat und den Seg'n der Kirch'n dazua." "Wo aber hebt der Aberglaub'n an und wia wird aus an Kräuterweibl a Hex" wollte der Tauberger wissen.
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