des süddeutschen Raumes der nächste Funke dieses Wahnsinns überspringen würde. "Ihr habt da a unguats Wörtl fall'n lass'n",tadelte der Förg,"grad ihr, Ranftlbäurin,sollt net so leichtfertig in da Red' sein - nehmt mir's net übl.Die Trankl und Salb'n nehmt ihr von dera samt den nützlich'n Rat schlag dazua und soviel mir bekannt,hat die "Hex" den brochenen Haxn von Eurem Schwager mit ihren Händ'n und Plastern wieder z'recht'bracht." "Wofür mir bei der Belohnung bestimmt net knausrig g'v/es'n sein",begeg net die Bäuerin schnippisch diesem Vorwurf. "Wills gjaub'n",entgegnet der Förg,"aber damit,mein i,habt Ihr Euch net zugleich das Recht erkauft,von ihr als Hex zu red'n!" "Aber sie kann was",äußerte sich dazu der Tauberger,womit er sagen wollte, daß der Körblerin besondere Fähigkeiten obskurer Art eigen waren und fuhr fort: "wenn sie um Mitternacht bei Vollmond mit ihr'm Kräutersack bei an Haus vorbeigeht,ehvor sie dort sprüchemurmelnd steh'n bleibt,dann bleibt dort oane von den Jungküh'n für das Jahr unträchtig.Das is vor zwoa Jahr'n so g'west beim Stallbauern,das laß i mir net ausred'n!" "Und wia war des voriges Jahr mit dem Daxberger",erinnert sich eben die Kircholzerin','v/ia der geg'n Mitternacht hoamgangen is und bei der Kapelln an der Weggab'lung den Teufl übern Zaun springa siacht? I sag,bei euch drinnen geht manches net mit recht'n Dingen zua." "Und i sag",bemerkte dazu der Zainhammermeister,"beim Daxberger war nit der Teufl im Spiel,sondern der Bierdunst; ansonst'n hät' er inder ruassig'n G'stalt mit der queraufg'setzt'n zwoazipflig'n Haub'n den Grabnbauern derkenna vermög'n,der von sein Kohlnmei1er unterwegs war.Dös bin i nämlich scho längst innerword'n." Das damit ausgelöste allgemeine Gelächter ließ nicht erkennen,inwieweit dise "Spuk"-Erklärung akzeptiert worden war,und im übrigen lud bereits eine flotte Weise zum nächsten Tanz. Die Beschäftigung des Menschen mit dem Übersinnlichen reicht bekannt lich bis in die fernste Urzeit zurück,waren doch die jenem Bereich zuge hörigen Kräfte für sein Leben und über dieses hinaus weitgehend mitbe stimmend.Für unsere heidnischen Vorfahren war die ganze Natur belebt. Götter,Dämonen,Nymphen,Kobolde,Zwerge und andere Geistwesen wirkten al lenthalben in ihr und standen nach altem Glauben in reger Wechselbezie hung zum Menschen.Sie wurden an heiligen Stätten verehrt,es gab Priester und Priesterinnen sowie weise Frauen,welche die Zukunft voraussagen kon nten und sich auf Wundheilung,Kräuterwirkung u.ä.verstanden.Wahrschein-
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2