Aus Garstens Vergangenheit

EIN SCHÜTZENFEST IN DAMBACH Soweit man sich erinnern konnte,hatte in Dambach das jährliche Arm brustschießen stets am ersten Sonntag im Oktober stattgefunden.Auch an den Satzungen,Regeln und dem damit verbundenem Brauchtum gab es im Laufe der Zeit keine wesentlichen Veränderungen.Während man von seilen der Obrigkeit dem Büchsenschießen wohlwollend-förderlich gegenüberstand,be gegnete man dem Armbrustschieflen mit einem erheblichen Mißtrauen.Dies mag damit begründet gewesen sein,daß letztere Sportart praktisch lautlos und das Gerät für jedermann leicht erwerbbar war.Im BUchsensport hingegen sah man mit Recht eine willkommene vormilitärische und zudem für den Staat nahezu kostenlose Ausbildung. Allerdings waren während der Gegenreformation beide Schießsporte aus naheliegenden Gründen weitgehend verboten,wobei es erhebliche regionale Unterschiede gab.Beispielsweise herrschte in der Stadt Steyr,deren Be völkerung sich fast zur Gänze zum Protestantismus hatte bekehren lassen, strenges Ausübungsverbot,während man sich im südlich davon gelegenen Siedlungsbereich,wo es wenig Probleme mit dem Protestantismus gegeben hatte,weitgehend tolerant zeigte.Dessen ungeachtet trachtete man hier in Dambach bei der Ausübung des Armbrust- oder Ballesterschießens - wie es auch benannt wurde - nach außen hin möglichst wenig in Erscheinung zu treten.Man begnügte sich daher mit einem jährlichen Mahlschießen im Oktober.Auch der feierliche Schützenzug,wie er in früheren Zeiten üblich gewesen,unterblieb. Der Schießplatz selbst war eine Winkelschießstätte an der Rückseite der Derfler-Taverne.Eine Planke diente als Markierung des Standes mit einem auf vier Pfählen ruhenden,pultartigen Dach aus Reisig.Ebenso ein fach gestaltet war die Scheibenwand in Form von etlichen auf Pfosten ge nagelten Brettern,mit Girlanden aus Tannenreisig und Herbstblumen ge schmückt. Wie immer geschah die Einladung zum Schießen nach altem Brauch durch Ladmänner,von denen jeder einen blumengeschmückten Ladstock trug,ähnlich jenen der Hochzeitlader.Sein Anliegen trug er in lustiger,manchmal auch gereimter Form vor.Geladen wurden die Schützen selbst mit ihren Frauen und Mädchen,sowie deren Verwandte und Bekannte.Es war also eine weitge hend geschlossene Gesellschaft,die irgendwie am Schützenwesen Anteil nahm.Am Vorabend trafen die Ladmänner mit den Schützen zum Andingen beim

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