Aus Garstens Vergangenheit

terweis' an iJüdpret g'schoss'n wird,so tuan das die Leut nit zum Vergnüg'n,sondern aus Notwehr.Da bei uns herauß'n is ja net anders.Gar man cher Bauer vermag seine Abgab'n nimmer z'1 eistn.wei 1 dös IJild die Feld frucht vernicht'.I selber bin ja gleichfalls betroff'n" und auf die Kom mode weisend fährt er fort,"könnt dir die Aufstellung zeig'n,was an Ab gab'n den Urferleut'n an mich als Förg vorg'schriebn is und was sie tat sächlich erbring'n.nit dem Fergen- und Zillengeld und den Abgaben vom Kloster kann i net klag'n.aber über die Bauern mit dem Korn- und Haberndienst!" "Wann dös no länger so weitergeht".befürchtet der Sößthaler mit sorgen voller Miene,indem er sich zum Gehen anschickt,"brauch'n sich die Herrn nit wundern,wenn's wieder einmal staubt.Aber jetzt mÖaß'n mir mit unrer Fuhr' wieder weiter,sonst wird's uns finster,eh mir in Ternberg sein. Pfiat di!" Pferde,Reiter und die anderen Knechte waren schon bereit für die Wei terfahrt.Hit frischen Kräften und lautem Hüh setzte der Schiffzug seine Fahrt fort. Ein kleines Stückchen Weges flußaufwärts,wo besagtes ebenes Ackerland zum linksseitigen Ufer wechselt,zieht sich ein mäßig ansteigender Hang mit einem Sträßlein hinauf zur Hochterrasse,die sich nordwärts bis über Steyr hinaus erstreckt.Dieser Weg zählt zu den Altstraßen unserer Gegend, die schon zur römischen Besatzungszeit bestanden,in der Anlage aber weit in die vorchristliche Zeit zurückreichen.Er führt von Garsten her kom mend an dem alten Gehöft "Hayr in der Garsten" vorbei,wo einst ein römi sches Landhaus stand,Uber den Höhenrücken östlich des Garstnerbaches entlang zum "Hochstrasser",von wo er dann zur Enns absteigt und sich bei dem ehemaligen "Vischergut zu Sämigk" verzweigt. Der eine Teil findet seine Fortsetzung entlang besagter Ebene in Rich tung Ternberg,der andere steigt nach Überquerung der Enns an der Ausmün dung des Dambachtales vorbei zum Gasthagergütl auf.Von dort führt er,ei ner uralten Wegverbindung folgend,über das Mühlbachtal hinüber in die Gegend von Laussa und Losenstein. Dem Schiffzug folgend,trat bald zur linken Hand ein steiler,mit Wald und dichtem Buschwerk bedeckter Hang an das Flußbett heran.Die Strömung war hier an der "Eisen Hürt" sehr lebhaft,wo ein teilweise aus dem Was ser ragender Felsriegel für Flößer und Schiffer eine gefahrvolle Behin derung bildete und von diesen ein besonderes,mit Erfahrung verbundenes Geschick erforderte.Derzeit war der Wasserstand günstg.sodaß der Zug dieses Hindernis ohne größere Schwierigkeiten passieren konnte.

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