Die Wappen der Äbte von Garsten

- 40 — dreigetheilten Schild, darüber den geflügelten Engelskopf mit Inful und Stab, letzterer aus der Inful hervorgehend. Oben sind in Blau drei goldene Sterne, darunter ein goldener Greif in Roth; das dritte Feld golden, mit zwei schwarzen übereinander stehenden Spitzen, beseitet von je einem Mohrenhaupte mit abfliegender silberner Kopfbinde. (Fig. 10.) Constantin starb am 13. Mai 1737 und hatte am 6. Juli den Stadtpfarrer zu Steyr Leopold. 1747 — 1757, von Till, zu Scheibbs 1688 geboren, zum Nachfolger, einen gelehrten Mann, Doctor der Rechte, der Philosophie und der Theologie, welcher in seinem in St. Florian aufbewahrten handschriftlichen Werke: „Decennium abbatis Anselmi" 60 ) das Wirken dieses seines großen Vorfahren, unter dem er im Jahre 1710 in das Stift getreten war, schilderte. Das Wappen des Abtes ist ein quadrierter Schild, besetzt mit dem geflügelten Engelskopfe, mit der Inful, einem Helme, der einen Flug trägt. Im 1. Felde ist ein schwarzer Vogel in Gold, im 2. und 3. ein goldener schwertschwingender Löwe in Blau, im 4. Felde ein rother Flügel in Gold. Im Herzschilde sind Stifts- und Conventwappen vereinigt. (Fig. 11.) ") Vgl. Czernys Aufsatz über die Baugeschichte von Garsten in Mitth. d. C. C. N. F. XI. S. 118. 61 ) So das Manuscript in der Bibliothek zu Seitenstetten. **) Gestorben zu Rottenmann 20. Mai 1796. Vgl. Allgem. deutsche Biographie IV, 139. Paulus, 1757 — 1764, Leopolds Nachfolger in der äbtlichen Würde zu Garsten, des Namens Meyer, wurde von adeligen Eltern zu Lauterbach bei Kirchdorf in Oberösterreich geboren . 61 ) Er behielt, als er die Abtei übernahm, sein Familienwappen bei. nämlich einen Löwen, einen Apfel in der Pranke über eine weiße Mauer schreitend. Als Herzschild das vereinigte Stifts- und Conventwappen aufgelegt. (Fig. 12.) Maurus, 1763 — 1786, Gordon aus Weyer in Oberösterreich, der letzte Abt von Garsten, zählt zu den hervor ­ ragendsten Vorstehern dieser alten Stiftung der steirischen Otakare. Die Klosterschulc wurde der Studienordnung der großen Kaiserin Maria Theresia gemäß reformiert, auch sandte Maurus zwei seiner Capitularen nach St. Anna in Wien, um an der von dem berühmten Abte Felbiger als Musteranstalt eingerichteten Normalschule Pädagogik und Methodik zu hören. Viele Kirchen der Stiftspfarreien ließ er restaurieren und mit Bildern von dem bekannten Kremser Schmidt schmücken. Die Orgel in der Stifts ­ kirche wurde durch den Abbe Franz X. Chrismann 62 ) restauriert und mit neuen Registern versehen. Maurus starb am 17. December 1786 und wurde, da ein kaiser ­ liches Decret die Beisetzung der Leichen in den Grüften der Kirchen untersagt hatte, im Friedhöfe zu Garsten der Erde übergeben. Sein einfacher Leichenstein trägt die bedeutungsvolle Inschrift: „Hier ruht Maurus Gordon, der 53. und letzte Abt von Garsten, der erste unter dieser Erde. “

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