Die Wappen der Äbte von Garsten

- 39 — Bene vivite Amici ut possitis olim bene mon. Vixi ego subscriptus, an bene, vel male? nescio; Nescit enim homo an odio vel amore sit dignus. Itaque si post fata mea commendabilia quaedam de me audieritis, Nolite credere, sed dubitate, Et me precibus vestris divinae Misericordiae cito cito recommendate. Ego me interea occupo in verbis sequentibus : Quid sum miser tune dicturus? Quem Patronum rogaturus? Cum vix justus sit securus! Confoederatis colendissimis Dabamus ipsa mortis die. Etiam post mortem addictissimus Anselmus olim Abbas Garstensis. Der grosse und thätige Abt, dem auch die Geschichte des Landes ob der Enns, sowie seine Vaterstadt Steyr ein dankbares Andenken wahrt, starb am 29. April 1715. Sein Wappen weist einen von Roth und Schwarz quadrierten Schild, über dem sich ein Engelskopf mit der Inful und dem Stabe befindet. Der Herzschild zeigt das Stiftswappen von Garsten. Das erste und vierte Feld durchzieht schräg ein Fluss mit Fischen (Enns), im zweiten Felde ist ein silberner Stern, und im dritten ein silbernes halbes Bad. (Fig. 8.) Sein Nachfolger ward Ambrosius, 1715 — 1729, von Freudenpiche l 58 ) aus Oberndorf in der Steiermark, früher Professor der Philosophie zu Salzburg. Derselbe setzte den Stiftsbau fort und ließ namentlich die Bäume mit Bildern schmücken. 59 ) Die alte Klosterschule organisierte er den Anforderungen der Zeit gemäß und besetzte sie mit tüchtigen Lehrern. Das von ihm überlieferte Wappen zeigt einen gevierten Schild. Über demselben ist der Hut eines Protonotarius Apostolicus, aus dem der Engelskopf mit der Inful und dem Stabe hervorwächst. Der Herzschild zeigt das Familienwappen, ein Felsengebirge im grünen Feld. Die rechte obere und linke untere Ecke zeigen im schwarzen Felde zwei goldene aufgerichtete Löwen mit dem aufgereckten Doppelschweife, einen Blumenstrauß in den Vorder ­ pranken haltend; die rechte untere und linke obere Ecke weisen im rothen Felde einen sibernen schreitenden Storch. (Fig. 9.) S8 ) Über diese Familie vergl. das Monatsblatt der herald. Gesellschaft Nr. 121. Januar 1891. 69 ) Darunter den Speisesaal und dessen Vorhalle mit Bildern der Habsburger, Scenen aus dem Türkenkriege, Prinz Eugen von Savoyen u. a. Bei der Aufhebung des Stiftes wurden alle Bilder einem Trödler in Wien um 28 Gulden zugeschlagen. Dem Abte Ambros folgte in dieser Würde Constantin, 1730 — 1747, Muttersgleich aus Freiling in Niederösterreich, unter welchem das Stift durch Elementar ­ ereignisse schwere Schädigung erfuhr. Sein Wappen ist ziemlich compliciert. Es zeigt

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