Die Wappen der Äbte von Garsten

— 38 — von Sandrar t 49 ) , Francesco Innocenzo Turriani 50 ), Petrus Strudel 51 )? Karl von Bösel ­ feld 52 * ), Johann Andreas Wolf 58 ), Johann Heyß 54 ) u. a. herrühren. Die herrlichen Sculpturarbeiten des Hochaltares und mehrerer Seitenaltäre verfertigte der bekannte Architekt Antonio Carlone mit dem Laienbruder Marian Eittinger 55 ), die schönen Fresken in der Kirche und den Capellen stammen von den Brüdern Grabenperger, die Kanzel verfertigte der Bildhauer Jacob Pokorni . 56 ) Auch die alte St. Laurentius ­ capelle, eines der ältesten Bauwerke des Klosters, in welcher die Herren von Losen ­ stein ihren letzten Schlaf schliefen, ließ er mit Zustimmung des letzten Sprossen dieses mächtigen Geschlechtes, des Weihbischofes und Domprobstes zu Passau Franz Anton Graf von Losenstein, abbrechen und eine neue, die heute noch so genannte Losensteiner-Capelle, nach den Plänen des Architekten Carlone, von dem auch der Altar in derselben herrührt, aufbauen . 57 ) Die neue Kirche wurde am 29. September 1693 von dem Bischöfe zu Passau, Philipp Grafen von Lamberg, in feierlicher Weise eingeweiht, 49 ) Sandrart aus Nürnberg malte den heiligen Benedict und die heilige Scholastica. co ) Von Turriani aus Savoyen rührt das liebliche Marienbild mit dem Jesukinde her. 61 ) Petrus Strudel, Vorsteher der Academie zu Wien, schuf das Bild der hl. Kunigunde. 62 ) Von Röselfeld wurde das Bild des hl. Berchtold gemalt. (Siehe oben.) M ) Johann Andreas Wolf aus München entwarf das Bild des hl. Josef, das Abt Anselm auch in Kupfer stechen und in 100 Abdrücken vertheilen ließ. M ) Johann Heyss aus Augsburg malte für den Gertruden-Altar das Bild. 56 ) Marian Eittinger stammte aus Klagenfurt und starb zu Garsten 26. Mai 1712. (Hausannalen.) öö ) JDie Kanzel kostete, wie die Hauschronik berichtet, 1130 Gulden. 57 ) Über den Bau siehe Hg u. Wussin a. a. 0. Das Gebäude kostete 500 fl., die Stuccatur- arbeiten 200 fl., der Altar 230 fl., das Bild des hl. Sebastian 200 fl. und die Freskengemälde 130 fl. (Hausannalen.) Der letzte Graf von Losenstein wurde 1691 in den Reichsfürstenstand erhoben und starb 1602. Abt Anselm ließ auch durch Giambattista Carlone und den bekannten Baumeister Prandauer von St. Pölten im Jahre 1708 den Bau der Wallfahrtskirche zu Christkindl bei Steyr beginnen, die nach dem Muster von Sta. Maria Eotonda erbaut und 1709 vollendet wurde. Noch rühren von diesem thätigen Abte her die ehemalige Abtei, Bibliothek und die Hälfte des mehr als 150 Meter langen Gasttractes mit dem pracht ­ vollen Saale ; Eöselfelds Meisterhand schmückte diesen, sowie den Aufgang zur Abtei u. a. mit seinen herrlichen Bildern und Fresken, unter denen der Pegasus in drei künst ­ lichen Wendungen am bekanntesten war. Als besonderes Kunstwerk rühmen die Hausannalen die von dem Uhrmacher Peisskammer zu Steyr verfertigten Uhren in dem Speisesaale, der Bibliothek, in den Zimmern der Capitularen und den Gängen des Convents, die alle durch ein Werk im Gange erhalten wurden. Von diesem Meister soll auch die gleichfalls als hervorragendes Werk der Kunst gepriesene Uhr in der Abtei herrühren, welche die Stunden schlug und repetierte, die Wochen- und Monatstage angab, die Phasen des Mondes aufwies und von der Thurmuhr in Betrieb gesetzt wurde. Abt Anselm verfasste auch, als er sein Ende herannahen fühlte, seine Eotula (oder Todtenbrief), die er eigenhändig unterfertigte. Dieselbe lautete:

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