Josef Drausinger - Führer durch Steyr 1959

in deren Mitte Stey r liegt und zu deren Werden diese Stadt so viel beigetragen hat, zu ergänzen und abzurunden. Aber nid:it nur die Zeugnisse aus vergangenen Epochen der Kunst, der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Technik sind es, die das Antlitz einer Stadt prägen, sondern auch die landschaftlichen For- me11, in die eine Siedlung gefügt ist. Die Landschaft Steyr ist zum Teil vo11 Bergen und Hügeln, zum Teil von Hoch- ebenen eingeschlossen. Der D a m b e r g als Ausläufer der Sand- steinzone (811 m) und der niedrigere Behamberg schirmen die tiefeingesdinittenen Flußtäler der Enns und der Steyr gegen Osten ab, im Norden liegt eine fruchtbare Hochebene, von Hügeln und Wäldern durd1setzt, und das Gebiet zwischen diesen Fllissen ist welliges Hügelland, das allmählich zum Kalkalpenkamm im Süden ansteigt. Beide Flußtäler haben ihre besonderen Reize. Das Ennstal ist ernster, die Berge treten ganz an das Ufer des Flusses heran, der mehrmals zu einem See anges taut ist, um die Turbinen der „E n n s - k r a f t w e r k e" zu speisen. Freundliche alte Dörfer (Ternberg, Trattenbach, Losenstein, Reichraming, Großraming, Kleinreifling) wechseln n1it Bergwiese11, Wäldern und weitverstreuten Gehöften, u11d dem Bergfreund bieten sich überall kurze und lohnende Auf- stiege zu aussid1tsreichen Gipfeln, von denen die »H o h e D i r n" (1 157 m), der Sc h oberste in (1278 m), der Schiefer - s t ein (1181 m), der Alm k o g e l (1572 m) und die Boden - w i e s (1540 m) beso11ders gern bestiegen werden, oder richtiger gesagt, bestiegen worden sind, denn unsere an Wagen und Motorrad gekettete Zeit ist dem Wandern und Bergsteigen abhold geworden. Im weiteren Verlaufe fül1rt das Ennstal in die Hochalpenregion des „ G e s ä u s e s" , einem wildzerrissenen Kalkgebirge, dessen dräuende Gipfel (Hochtor, Odstein, Reidienstein, Buchstein, Plan- spitze und Tamisdibachturm) bis zu 2500 m Höhe aufragen. Das Steyrtal dagegen ist breiter und lieblicher. Schon kurz außer- halb der Stadt - bei Neuzeug --:- bietet sich ein schöner Ausblick auf die Gruppe des ,,Große n P r i e l« (2514 m) und eine halbe Autostunde weiter - bei Grünburg - verengt sich auch 38

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