Josef Drausinger - Führer durch Steyr 1959

des Tab e r n a k e l s ist Nürnberger Arbeit, die l(ostbaren Bild - t e p p i c h e an den Chorwänden mit Szenen aus dem Lebeti Alexanders des Großen sind niederländischer Herkunft, und n1it dem Sclunuck der Altäre waren Franz de Neve (Ho c h a l t a r b i l d ), Carl von Reslfeld (Wand b eh ä n g e im La n g haus), Mar- tin Jol1ann Schmidt ( S c h u t z b e h ä n g e i m L a n g h a u s ) , Joachim Sa11drart und andere hervorragende Künstler betraut. Die F 1· es k e n stammen von Michael Cl1ristopl1 Grabenberger und seinen beide11 Brüdern. Der Garstner Stiftstischler Jakob Pokorny schuf die herrlid1e Kanzel, die Seitenaltäre und den Taber- nakel, Hans Spindler eine l1olzgeschnitzte K r e u z i g u n g s - g r u p p e über dem Westtor und eine Pieta. Fast alle diese Ar- beiten entstanden im Verlaufe des 17. Jahrhunderts. In einer Seitennische des Langl1auses ist das Hoch grab des ersten Abtes von Garsten (1110 bis 1142), des hl. Berthold, als Voll- plastik zu sel1en, ferner jene des Stifters von Garsten, Otakar II, mit seiner Gemahlin Elisabeth, den man 1374 in dieser Kirche be- stattete (2. Beisetzung). In der seitlich des Chores angeordneten „ L o s e n s t e i n e r K a p e l l e " befinden sich die Grabstätten dieses Geschlechtes bis zurück in das 13. Jahrhundert. Für die Gestaltung dieses Raumes zeichnen Carlo Antonio Carlone und sein Bruder Giovanni Battista, Antonie Galliardi (Fresken) und Carl von Reslfeld (Altarbild). Weitere bedeutende Kunstwerke bergen die Sommers a k r i - s t e i , die B e i c h t - u n d d i e P a r a m e n t e n k a 1n m e r und der S o m m e r c h o r. Auch das ehemalige Stiftsgebäude ist sehenswert . Im Pfarrhof ist ein kostbares Werk der Kleinplastik aufbewahrt, die » A n b e - . tun g der Hirten«, aus Buchsbaumholz, die Marian Rittin- ger zugeschrieben wird (1712). Auch auf die Fr i e d h o f s k a - p e l l e, ihre Plastiken und das Schmiedeeisengitter sei aufmerk- sam gemacht. GLEINK Die Stilgeschichte dieser Stiftskirche - das Kloster ist im Jal1re 1125 gegründet worden - geht bis in die Stilepoche der Roma11ik zurück, aus welcher Zeit die Kirchenanlage stammt. Von den Um- hauten während der Gotik sind nur noch einzelne Reste vorhan- 36

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