Josef Drausinger - Führer durch Steyr 1959

den Austro-Daimler-Werken in Wiener Neustadt und den Pucb- werke11 in Graz in1 Jahre 1934 zur S t e y r - D a i m l e r - P u c h - Aktien gesell s c h a f t wurde, hat il1re neuen, schon im Jahre 1913 entstandenen Fabriksanlagen auf das rechte Ufer d er Enns verlegt, um entsprechende Ausdehnungsmöglichkeiten zu be- sitZen. Nur in einem der ehemaligen Fabriks-Objekte Werndls hat sich ein Unternehmen aufgetan, dessen Erzeug11isse den Weltruf Steyrer Eisenwaren auf einem ander en Gebiete fortsetzt: die Messerfabrik »Hack - Werke", deren Wel lenschliff- messer weithin bekanntgeworden sind . Nach kurzer Rast auf einer der aussichtsreichen Ruhebänl~e, die den Blick au ch zur neuen Wohnsiedlung bei Christ k .in d l senden lassen, setzen wir unsere Wanderung bis zum Ende dieses Höhenweges fort, der von ei11em anderen bis zum D a c h s b e r g fiihrende11 und nicht 1ninder aussicht sreichen abgelöst wird. Dabei findet sid1 Gelegenheit, über den in aller Welt bekannt gewordene11 G n a d e n o r t C /1 r i s t k i n d l, dem zu Fi.ißen die Ortschaft »U n t e r h im m e l" liegt, unseren Geschichtssd1reiber Pritz er- zählen zu lasse11: »Der Ursprung dieser schönen Wallfahrtskirche ist fast so ro1na11- t isch, ,zoie die Lage desselben. Ferdinand Serdel, Thürmermeister 1, 11.d Cl;orregent zu Steyer, der beyläufig 1691 'l)On Melk l1ierhe,· berufen wo,rdeti ivar, l'Jatte öfters in seiner Juge,id und aitch nod1 später Anfälle der hinfallenden Sucht. Um diese zu verlieren, verehrte er vorzüglich das J esukindlein schori zzt M elkJ· als er nach Steyer gekommen war, setzte er diese Verehrurzg fort und hirig zuerst in der einsamen Gegend, wo nun die Kirche steht und damals ein Wald wa1·, ein Bild der !,eiligen Familie zr,1,1· täglichen Andacbt auf. Vorher 1684 J;atte sich bey de,2 Nonnen zu Steyer ein wi1,11,derbares Ereigrziß zi~getragen. M a1·ia Elisabetha Parang·in:, ChorsdtJwester, war neun Jahre und sechs Wochen an beyden Fii.ßerz lal1m gewesen, 1nußte im1ner vo1z zwey andern in einem dazu bereiteten Sessel von eineni Ort zum atidern getragen werden, und alle lvl ittel waren frucl1tlos ar1.gewen,let worderi. Diese hatte nun am 1. Jänner 1684 ei1z ClJristkindlein, aus Wachs ·gemacht, zum Geschenke erhalten. Am 23. May 1684, am Pfingstdinstag, ver- ehrte sie vorzüglich dieses Kindlein und bath es um Hülfe bey ihrem trai,rigen Zustande; plötzlich fühlte sie siclJ ungemein ge- stärkt, konnte zur höchsten Ver'lvur1,derung Aller gehen und blieb 14

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