Josef Drausinger - Führer durch Steyr 1959

1914 a11 diesem Hause enthüllte Gedenktafel schuf Professor Leo Zimpl. Im Hause Johannesgasse 7, der ersten rechts abzweigenden, ebenfalls sehr alten Gasse, die mit dem im zweiten Weltkrieg bombenzer- störten Johannestor abschloß, wurde am 4. November 1791 der nach Valentin Preuenhuber bedeutendste Geschichtsschreiber der Stadt geboren, Franz X a ver Pr i t z. Er gehört zu den namhaftesten Historikern des Stiftes St. Florian, war Professor für orientalische Sprachen in Linz und gab 1837 auch eine "Be- schreibung und Geschichte der Stadt Steyr und ihrer nächsten Um- gebungen" heraus. Zuletzt als Pfarrvikar in Ansfelden, dem Ge- burtsorte Anton Bruckners, tätig, versdiied er dort am 22. März 1872. Wollten wir der Haratzmüllerstraße noch weiter folgen, so ge- langten wir, an einer gotisdien Wegsäule mit Kreuzigungs- relief beim Haus Nr. 41 vorbei, immer das Ufer der Enns ent- lang, zu einem reizvollen, 1625 zu einem Adelssitz erhobenen Schlößchen, dem schon im 13. Jahrhundert erwähnten und im 16. Jahrhundert zum schönsten Renaissancebau Steyrs ausgeba·u- ten ,,E n g e l h o /", ferner zu einem 1959 fertiggestellten mo- dernen S t a d t b a d e, schließlich zu der schon erwähnten Groß- siedlung M ü n ich hol z, die zur Unterbringung von Arbeit- nehmern der Steyr-Werke 1938 entstand, und zu der 1940 er- ric:htete11 weitangelegte11 Ku gell a g e r f ab r i k dieses Groß- unternehmens. Wir wenden nun unsere Schritte zurück und gelangen wieder zur altersschwachen und so gar nicht ·zum Bilde der Stadt passenden Brücke über die Enns, die mit ihren beiden Schwestern, der Neu- tor- und der Steyr-Brücke, im Jahre 1892 erbaut und damals als modern empfunden wurde. Hoffentlich weichen diese, an die Grenze ihrer Lebensdauer gelangten häßlichen Eisenstränge bald stilvolleren Bogenbrücken! Vor uns haben wir nun das vom Steilfelsen herabblickende Schloß, zur linken Hand die Altstadt entlang des darunter sich hinziehen- den Ufergeländes und zur rediten Hand die einmündende Steyr mit dem sie begleitenden Steyrdorf und der lieblichen Vorstadt 0 r t, die sich ennsabwärts am Taborhang hinschmiegt. Es ist ein eindrucksvolles Bild, das sich hier den Augen bietet und von den Terrassenräumen und den Zimmerfenstern des Gasthofes an der 8

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