Führer durch Stadt Steyr

III. Die Umgebung Steyrs. Ausflüge und Bergfahrten. Einführung. Die Lage der Stadt an der Vereinigung zweier Flußtäler erklärt auch die Mannigfaltigkeit und Schönheit ihrer Umgebung, deren Reiz dadurch erhöht wird, daß unmittelbar hinter der Stadt die Ausläufer der Ennstaleralpen stufenförmig ansteigen und daher alle Grade von Wanderungen und Bergfahrten bis über 2000 m bieten . Andererseits ist den Freunden der Ebene und des Hügellandes nördlich und östlich ·der Stadt eine ebenso unerschöpfliche Fülle von Spaziergängen und Wanderungen ermöglicht. Die Pracht des Gesäuses, des Sengsen- und Totengebirges erschließt sich von Steyr aus in kurzer Bahn- oder Autofahrt am besten, so daß auch die Gilde der Kletterer Steyr als Einbruchstation in ibr Reich zu würdigen versteht. Im Frühling und Sommer wird der Reichtum des Kalkbodens an Blumen, besonders an Alpenblumen, dem Wanderer und Berg- steiger sinnfällig, der Herbst, meist sonnig und warm, entzückt den Wanderer durch die Rotglut der großen Buchenwälder, sowie durch den wieder auflebenden Wildstand. Und erst der Wintert Seine Schönheit kann der Sportsmann schier unmittelbar vor den Toren der Stadt genießen, denn die Beherrscher des , flinken Bretteis• können rund um die Stadt und in den nahen Bergen schwingen und springen nach Herzenslust. (Skihütten auf der „Hohen Dirn" und am , Hochbuchberg" der Alpenvereins-Sektionen Steyr und Grünburg.) Der Zauber der Umgebung Steyrs ruht vor allem in ihrer verhältnismäßigen Unberührtheit, wodurch sich vielfach auch die alte Bauweise, sowie Sitte und Brauchtum, Sang, Dichtung und Tanz im Landvolke erhalten haben, so daß dem Volkskundler bei einer durch Obst- und Getreidebau, Viehzucht und Waldwirtschaft altansässigen und manchenorts wohlhabenden Bauernschaft (Körndl- und Hörndlbauern) ein reiches Feld der Betätigung sieb bietet. Daß ein solcher Boden für die Dichtung in der überaus klangreichen Traunviertler-Mundart wie geschaffen war, beweisen ihre vielen Sänger (Schosser, Moser, Purschka in alter Zeit und viele unge- nannt sein wollende in der Gegenwart).