Führer durch Stadt Steyr

1. Rundgang 37 Goltbard Hayberger, an Stelle des aus dem Jahre 1422 stamm en- den allen Rathauses erbau t. Der Stadtpalast verrät ein en ge ni alen Schöpfer, dessen Eigenart sich auch in der Fassade des gegenüber- liegenden Patrizierhauses Nr. 30 (mit spä tgo ti schem Hol) verrät. Man wird nicht fe hlgeh en in der Annahme, daß er aus der Schule des berühmten Wi ener Architekten Fischer von Erlach (1656-1723) hervorgegangen ist. Auch die Klöster Admont, St. Florian und Seitenstett en geben Kunde von der Kunst des viel zu wenig bekannt en und gewürdigten Meisters. Nich t minder wie die hohe, schön gegliederte Fassade fesseln die prächtigen for- men des Turmhelmes, dem nur wenig Gleichwertiges in ande- ren Städten an di e Seite gestellt werden kann. Die Innen- ausschmiickung des Hauses entstammt der Rokokoze it. Der große Ratssaal harrt noch stilgemäßer Restaurierung. Erwähnung verdient auch das wegen seiner Reichhaltigkeit berühmte S t adta rchiv. Nr. 29, eindrucksvoller Renaissancehof mit Säulen aus rotem Salzburge r Marmor, das ehemalige Stadtschreiberhaus (Holzlagen bee inträchtigen leider die Gesamtwirkung). Nr. 32, das ehemalige Guetbrot'sche Patrizierhaus, später Löwenwirtshaus, seit zi rka 80 Jahren nach dem einem Hündch en g leichenden Wirtshausschild im Volksmund ** Bum mer l haus genannt. Dieses spätgotische, schöne Bauwerk zu sehen lohnt jedem Kunstfreunde allein schon einen Besuch der Steyrerstadt. Das ehrwürdige, gut erhaltene Haus (im ersten Stock findet sich das Geburtsjahr 1497) stellt ein e Be- rühmtheit dar, wie sie nur den bekannt esten in all er Munde be- findlichen Bürgerbauten alter deutscher Reichsstädte zukommt. Ober dem von starken Konsolen getra genen, mit einem ·Maßwerkfries gezier ten, breit ausladendem Wohnstock , tritt di e Hauswand wieder in die Straßenlinie zurück und wird von einem mächtigen gewa lmten Spitzgiebeldach gekrön t. Bemerkenswert ist di e asymetrische Fenster- und Blendbogenanordnung, die sich erst in der front des Dach- geschosses zur Seitengleichheit ordnet. Die gute Malerei der Fassade - fröhliche Zecher lockend e bacchantische Motive - entstammt der Mitte des 19. Jahrhunderts . Der Hof und die Gänge des Hauses voll enden das selt ene Bild un versehrter Stilreinheit, sowi e sorgfä l- tiger Erhaltung und Betreuung dieses we rtvo llen Schatzkäs tl ei ns aus aller, go ld ener Zeit stolzen Patriziertums. Zwischen Nr. 32 und 34 (mit interessa nter Fassade und Renai ssa ncehof) führt die · soge- nannte Mayrstiege zur Berggasse hinau f. Nr. 36 und 38, zwei alte Einkehrwi rtshäuser bes itzen schöne Steckschilder und ein en lauschi- gen Doppelhof, wo Spätgot ik und Renaissance ein trächt ig zusammen- wirken, während Nr. 44 einen solchen in Nischenform birgt, wie sie un ter anderem in Sterzing zu find en sind. Nr. 39 beherb ergt e ein slens die Eisenk ammer ; an der Enns lag das Eisenfloß mit Ketten ange- bunden, wo die auf dem .Rücken der Enns herabgebrachten Eisen- nnd Stahlbarren und -Stangen sowie fertige Waren abge laden

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