Führer durch Stadt Steyr

Rundgang 31 Rundgang. Entsprechend der Dreiteilung der Stadt sind im folgenden drei Rundgänge ausgearbeitet, welche natürlich auch von einem be- liebigen Punkte aus angetreten oder in umgekehrter Richtung unternommen werden können. Als Ausgangs- und Endpunkt ist jedesmal Zwischenbrücken als Stadtmittelpunkt und \'erkehrs- zentrum angenommen. 1. Rundgang. Die Stadtteile zwischen Enns und Steyr (Alt- stadt). Zwischenbrürken. An der Spitze eines halbinselarligen Dreiecks. Zwei das Stadtbild beeinträchtigende Eisenbrücken von 1892 übersetzen die beiden breiten Flüsse. Durch Fall des Steyr- und Ennstores (1829 urid 1864), sowie der Stadtmauer (1857), durch Kürzung des schiefen Wasserturmes um ein Drittel (1909) - der Eiserne Panther ist eine Erinnerung an die Kriegszeit - und Ersatz der Mühlen durch eine Turbine ist das Bild nüchterner geworden, bietet aber immerhin mit dem sich darüber auftürmenden Schlosse und dessen bewaldetem Abhang gegen die Steyr hin kräftige Umrisse und imposante Massenwirkung. Vorbei an den uralten bis auf einen einzigen schon modernisierten Ve1kaufsläden unter der Schloßmauer gelangen wir durch ein Spitzbogentor mit dem Lamberg' schen Wappen auf den Schloßberg (Berggasse; und zum S c h 1o ß, seit 1660 Besitz des Geschlechtes La m b er g. Links gegenüber dem hohen Portale Rest der alten Zinnenmauer mit Schießlöchern. Das Schloß wurde nach dem großen Brande von 1727, der nur einen Teil des zweistöckigen Westtraktes (jetzt Kanzlei der Herrschaft Steyr) verschonte, an Stelle der mittelalterlichen Burg nach den Plänen des Passauer Architekten Domeniko D'Angeli im Barockstil erbaut. Es bildet ein mit at-gerundeter Spitze gegen Osten gerichtetes Dreieck. Fassadengliederung, Portale (Süd- und Westseite), Stiegenvorbau und Burgkapelle entsprechen dem Geiste der damals üblichen Klosterbauten. Der geräumige Hof wird durch eine schöne Kastaniengruppe belebt, die ein Wasserbecken mit einer steinernen Brunnenfigur (Hund, das Wappentier der Lamberge) umsäumt. Ein kleinerer Uhrturm und der maßige Schloßturm, der einst mit vier Türmchen und hohem Satteldach gezierte Berchfrit, dessen Rusticaquadern an der Westseite im Erdgeschoß noch frei liegen, überragen das Gebäude, dessen Innenr:iume (Prunkzimmer, Bibliothek, Archiv, Stallung, Turm), sehr sehenswert, aber derzeit für den Besuch leider nicht zugänglich sind. Eine gemauerte Bogen- brücke führt über den breiten und tiefen Schloßgraben, der einst- mals von der Steyr bis zur Enns führte und seine Fortsetzung in dem 1871 verschütteten Stadtgraben fand, an den die Schloßbe- festigung angeschlossen war. Westseits vom Schloß, durch die Blumauer - Gasse getrennt, dehnt sich der als englischer Park gehaltene und seit dem Kriege erst öffentlich zugängliche

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