Führer durch Stadt Steyr

26 Das Stadtbild hingelagerte „Ört l" , das in den Stadtteilen von Steyrdorf sei ne Fortsetzung find et, vervoll ständ igen d ie abwechslu ngs re iche Bilder- rei he, die je nach dem Standort des Beschauers s ich wan de lt und verschiebt und durch die munteren Wässer s!ii ndig beleb t wird. Der alt e Stadtkern in seiner scheinbar wi llkürli chen Anlage und Unregelmäßigkeit gibt s_ich a ls ein kraflv9ll organisch Gewachsenes kund, und ist eben dadurch fes selnd ·und interessan t , so sehr, daß sogar Störend es , was d ie neue Ze it und Tech nik verbrochen: Eisen- brücken, elektrische Leitungen, Dachungen versch iedenste r Art und and eres kaum besonders unangenehm empfu nd en werden ; nur da, wo Reklame und Geschäftsgeist im Widerspruch mit den Bedürf- niss en der Prov inzstadt großstädt ische Gesch macklos igkeiten kopieren wo llen, wird der Ei ndruck gestö rt. Im a ll gemein en leitet die a ltein- gesessene Bewohnerschaft ihr gutes 1-Jeimatsge fühl und ist solchen Ve runstaltungen abho ld , tut auch ihr Möglichstes für kunstgemäße Wi ederherstellungen und leiht den Bestrebung en, welche der Erh al- tung des Stadtbildes gewidmet sind, gern ihr Oh r. Einzelne Objek te stehen übri gens bereits unter staatl ichem Denkma lsch utz . Ein Stadt- reguli e rungsp lan s ieht auch schon für kommende Ze iten vor . Die neuen Stadtteile lagern sicl1 um de n bis zur Mitt e des neunzehnten Jahrhunderts mit Mauern umgürtet gewesenen altertümlichen drei- te ilig en Stadtkern, der in dem beigegeben en , dem Stande vom Jah re 191 5 entsprechenden Pl ane hauptsächlich berücksichtigt ist. Das a lte f abriksv iertel lag ihm Stey rtal. Der vor und während des Krieges erfol g te Neubau de r Stey r-Werke legte den Schwerpunkt der Arbeit, ohne dem alten Stadtb ilde Ein trag zu tun, auf die rechts der Enns gelegen en Gelände, wo s ich auch ein neuer g rößerer Stadtteil au f der H o hen E nns I e i t e erhob , welche r mit dem gegenü be r- liegenden T a bor auf g le icher Höhe lieg t. Di ese beide n Pl ateaus sind auch die schön s ten ,;, Aus sich I s p u n k I e. Di e g rößte Sehenswürd igkeit von Stey r ist ja Stey r se lbst in se inen mannig- fa lt igen Bild ern; fesse lnd zu jeder Tages- und Jahreszeit unter he ite rem und l1L\b em Himm el, Im Nebe l wie im Winterkleide , in Dä mmerung- und niichtli chem Dun ke l. Wenn man von P assau abs ieh t, we lches durch seine drei Flüsse eine ähn lich e G li edern ng wie Stey r aufwe ist, so läßt s ich letzteres mit keiner ande ren schönen alten Sta dt ve rgleichen . Ga nz mit Unr echt aber mi t Rot henburg an der Taube r, wie es v ie lfach noch beute geschi eh t. Di e beiden Städte haben mi te ina nde r ke ine Ähnlichk eit, weder in ihrer Lag e - Steyr ist ja Berg - und Flu ßs tadt rngl e ich - noch in ih ren Bauten und es würde wohl ka um jema!Jcl auf den E infa ll kommen , Roth enburg als das fränk ische Steyr zu bezei chnen. Seine mi t te lal terli che Anl age wird Alt-Steyr nie ve rl eugnen können, wenng lei ch si ch ni ch t v ie le Baul ichke iten aus jener Ze it unve rseh rt erhalten hab en. Di e meisten Häuser der Altstad t und de s allen Enn s- un d Steyrdorf ve rra ten im Inn eren noch ih re spätgotische Herk unft , hal ten aber zur Ze it

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