Führer durch Stadt Steyr

II. Die Stadt. Geschichtliches. Ste in- und Bronzezeit, Kelten- und Römerzeit, Völkerwanderung, Slawenbesied lung, Avaren- und Magyare nherrschaft, s ie haben im weiteren Umkre ise um Steyr nur spä rli che Fu nde und Kund e hinter- lassen. Erst unseren Stammvätern, den Bajuvaren, war es vorbehalten . im 6. Jahrhundert die Urwälder zu rod en und das gewonn ene Land a ls Besitz zu behaupten. Die Entstehung der Stadl aber bleibt in da s Dunk el der Sage gehüllt. 985 wird der „SI y r ab ur g" erst- malig in <:iner Urkunde als Sitz der Grafen vom Traun g au Erwähnung getan, unter deren Nachkommen, den O tto k a r e n, se it 1056 Markgrafen von St ey r, sich die Stadt als deren Residenz zu großem Ansehen und Wohlstand entwickelte , so daß sie Jahr- hund erte lang Wien an Bedeutung wen ig nachgab . Hi ezu be- stimmte sie neben ihrer Lage am Vereinigungspunkt der :i;wei Be rgströme, die ihr mit ihren Nebenflüssen als Verkehrsstraßen und Kraftspender dienstbar waren, vor allem der Umstand, daß es den Bewohnern gelang, das Monopol für Stahl und Eisen an sich zu reißen, das aus dem den Landesfürsten gehö1 igen Erzberg bei Eisenerz gewonnen und auf dem Wege nach Steyr und in d_e r Stadt se lbs t verarbeitet wurde. Hier wurden die Preise bestimmt und der Verkauf in alle Welt, besonders nach Venedig und dem Orient, vermittelt. So wu rde, gleich wie das Sa lzkammergut den Landesfürsten klingende Münze e inbra chte, diesen auch das mächtige Steyr zur Geldquelle. Die Fürsten zah lten mit Privilegien zurück, unbekümmert, ob andere dadurch verkürzt wurden und erteilten den Steyrern solcher Art e in e Vorrangs tellung vor den an- deren Städten in Oberösterreich, so blieb es unter d en wechselnden Herren und Geschlechtern, unt er den Ba b e n berge r n und Habsbur g er n und keine Schicksalsschläge, Feuer und Wasser, Pest, Krieg und andere Nöte und He imsuchungen konnten Steyrs Entwicklung aufhalten. Um die Wende des 15. und 16. Jahrhun- derts, als Kaiser Maximilian 1. den Steyrern zu der schon seit langem erreichten eigenen Gerichtsbarkeit den ersten Bürgermeister und damit die freie Selbstverwaltung gab, erreichte die Stadt ihren höchsten Glanz und sie behielt ihre Geltung, welche ihren beson- deren Ausdruck darin fand, daß sie im Rate der sieb en landes- fürstlichen Städte den Vorsi!i führte, bis zum Ausbruch des

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