Führer durch Stadt Steyr

8 Steyr tales sowie der sonstigen Umgebung bestimmt erscheint. Steyr eignet sich besonders als Studienort für die heranwachsende Jugend beiderlei Geschlechtes, denn es besitzt außer Volks- und Bürgerschulen eine Anzahl von Lehranstalten für weitere Ausbildung: eine Bundesober- realschule (Rea lgymnasium), die oberösterreichische Kunstschule für Stahlschnitt, eine Bundeslehranstalt für Eisen- und Stahlbearbeitung und Elektrotechnik mit Internat, eine öffentliche städtische Handels- schule, eine kaufmännische und eine gewerbliche Fortbildungsschule und einige andere private Lehr- und Erziehungsanstalten. Die Steyrer Garnison besteht derzeit aus dem Alpenjäger-Bataillon Nr. 8. Als einstige weit berühmte und mächtige Eisenstadt, als der .Mittelpunkt der Eisengewerbe des Enns- und Steyrtales ist Steyr bis auf den heutigen Tag seiner Bestimmung, eine St ätte emsiger Arbeit zu sein, treu geblieben; freilich nicht im alten Sinne, denn die meisten Industri en sind längst verschwunden, das Zeitalter der Technik und Maschinen hat erbarmungslos unter den Gewerben und dem Handwerl{ aufgeräumt. Aber andere größere und größte Betriebe sind entstanden. So rühmt sich Steyr heute seiner Weltruf ge- niessenden Steyr-Werke A.-G. (Automobile, Fahrräder, Luxusfeuer- waffen, Kugellager), der gleichfalls weltbekannten Gummi- und Kabelwerke J. Reithoffer's Söhne in Pyrach - Garsten, sowie einer größeren Anzahl kleinerer Betriebe, die s ich besten Rufes erfreuen ; es sind dies: das Gaswerk, die Tonöfen- und Sparherdfabrik Rudolf Sommerhuber, die Messerfabriken Hack und Winle rnit z, Sichelwerk Huber & Co., die Metallwarenfabrik und Gießerei Peteler, Walzwerk und Drahtzug Franz Werndl's Nachfg. in Unterhimmel, die Bürsten- fabriken Lang und Mc1yr, drei Buchdruckereien, ein e Uhrgehäuse- fabrik , die städtische Unternehmung .Geste" und die Reder'schen Brotwerke und Kunstmühle in Sarning, schließlich ein Elektrizitäts- werk, dessen aus fernen Wasserkraftwerken hergeleitetes Hochspan- nungsnetz Steyr mit Licht und Kraft versorgt. Zwei Pumpwerke mit Quellwasser spenden ei nzelnen Stadtteilen ausgeze ichnetes Trinkwasser. für Unterkunft und das leibliche Wohl der fremden ist , wenn auch der Provinzstadt angepaßt, gut und reichlich gesorgt, und wer Unterhaltung sucht, wird solche finden. Auch bieten die zahlreich vorhandenen Vereine Gelegenheit zu erwünschtem An- schluß und zu Anregungen. Wenn auch die Stadt meist still und träum erisch dazuliegen scheint, zeitweise sind die Straßen und Plätze recht bewegt. Besonders in den Mittagpausen und am Feier- abend herrscht lebhafter Verkehr, ebenso zur Marktzeit, vornehmlich am Wochenmarkt (Donnerstag Vormittag). Noch mehr gilt dies für die Jahrmarktzeit . Steyrermarld" , welcher durch acht Tage im Frühjahr und im Herbst Scharen von Besuchern zu Einkauf und Kurzwe il anzieht. (Die Stadt besitzt das Marktrecht seit dem Jahre 1347. Bis 1884 war der Jahrmarkt auf dem Stadtplatz, dann durch 43 Jahre auf dem jetzigen Volksplatz und seit 1927 ist er auf den

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