Führer durch das Chorherrnstift St. Florian

Prcißcnau, der durch 35 Jahre Stiftshofmeister und 15 Jahre anderweitig in Stiftsdiensten war. Am Eingang in die Gruft befinden sich die Marmorstatuen des hl. Florian und Sebastian, die früher auf der Brüstung im großen Stiftshof im freien aufgestellt waren. Wenn wir in die Gruft eintreten, sehen wir vor uns einen großen Mauerklotz, der die Stiege von der Kirche in die Gruft trägt. In diesem Mauerklotz sind an bescheidenem Ort 3 Männer begraben , die für den Stiftsbau ungemein viel geleistet haben, nämlich die Maurerpoliere Bernhard Spaz (1687 - 1710), Jakob ~teinhuber (1711 - 46), Michael Steinhuber (I 746 - 74). Spaz stammte aus Mailand. Unter der Leitung Carlones arbeitete er als Maure,polier beim Bau der Kirche und Gruft und eines Teiles des Stiftsgebäudes. Er starb am 2. 6. 1714 im Alter von 78 Jahren. Sein Nachfolger wurde Jakob Steinhuber, · der 1716 Maurermeister und nach dem Tode Prandtauers von 1731 an auch Baumeister des Stiftes war. Nachdem er 50 Jahre am Stiftsbau gearbeitet hatte, stürzte er am 12. 10. 1746 vom Eckfenster des 2. Stockes im Bibliotheksgang in den Hof herab und starb nach l 1/2 Stunden . Sein Sohn Michael stand 28 Jahre als Maurermeister in Stiftsdiensten. In der Fortsetzung des Mauerklotzes sehen wir noch 4 mächtige Mauerpfeiler, in denen von 1687- 1784 93 Chorherren des Stiftes begraben wurden. 1784 verbot Kaiser Josef II. das Begräbnis in der Gruft. 2 Gräber sind noch frei. Rechts und links öffnen sich - den Kapellen der Seilenaltäre entsprechend - je 4 Grabnischen, in denen adelige Geschlechter und Pröpste des Stiftes bestattet sind . In der erst en Nische liegt die Familie Englhofer, Besitzer des Schlosses Marbach in Ried in der Riedmark. Der kaiserliche Reichshofrat Johann Englhofer wählte sich hier seine Begräbnisstätte. In seinem Testament verfügte er, daß nach dem Tode seiner Gemahlin das Schloß Marbach gegen Auszahlung von 6000 fl. an seine Verwandten an das Stift lallen solle. Zu seiner Linken liegt seine Frau Dorothea, geb. Hartleb von Angelhausen, gest. _7. 7. 1619 bei 70 Jahre alt und seine 2. Gemahlin Barbara freisinger, gest. 1643. In der nächsten Nische liegen im übergroßen Kupfersarg Propst Johann Georg Wiesmayr, 1732 - l 755, ein geborener florianer, Erbauer der Bibliothek und Prälatensakristei, und sein Nachfolger Engeibert Hoffmann 1755 - 66. In der dritten Nische ruht der letztverstorbene Propst des Stiftes, Prälat Dr. Vinzenz Hartl ( 1920 - 1944 ), der während der traurigen Jahre der Aufhebung des Stiftes starb und erst 1949 hier beigesetzt werden konnte, nachdem das Stift dem Orden wieder zurückgegeben war. In der 4. Nische sehen wir (len großen 58

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