Das Stift St. Florian Das Stift liegt am Südabhang der nördlid1en Hügelkette, die das Tal des Ipfbaches von Westen nach Osten begleitet. Der Boden, auf dem seine Fundamente ruhen, besteht aus altem Schlier, einer Ablagerung des Terciärmeeres, fest wie Stein. Rundum ist fruchtbares Ackerland mit behäbigen Bauernhöfen inmitten waldgekrönter Hügel. Mit vornehmer Bescheidenheit fügt sich der mächtige Bau des Stiftes in das Landschaftsbild. Dem Besucher, der von Osten mit dem A~to oder vom Lokalbahnhof kommt, bietet sich gleich ein schöner Anblick der 195 m langen Ostfront des Stiftes mit dem imposanten Vorbau des Sommerrefektoriums, das die prunkvollen Außenfronten des großen Stiftshofes von dem einfacheren Wohngebäude der Stiftsherren trennt. Auf dem Marktplatz steht zwischen alten Bürgerhäusern der Marktbrunnen aus dem Jahre 1606, mit einer Waffe aus dem Bauernkrieg vom Bildhauer Franz Forster stilvoll gekrönt und nach dem Marktbrande 1814 renoviert. Das Haus mit der barocken Madonna links war das Wohnhaus des im Stifte von 1711 - 44 beschäftigten Bildhauers Leonhard Sattler. ') Rechts kommen wir wieder zu einem Hause, an dem eine Marienstatue zur Erinnerung an die Cholera in den Jahren 1833 und 1855 angebracht ist. Eine Gedenktafel unter dem letzten Fenster des 1. Stockwerkes erinnert, daß hier Anton Bruclmer als Schullehrer und Organist des Stiftes von 1850- 55 wohnte. Zwischen 2 Linden steht eine mächtige Statue des hl. Johannes Nepomuk aus der Werkstätte Leonhard Sattlers. Dann führt der Weg über den Speiserberg hinauf zum Stift. Vor dem Einfahrtstor in den großen Stiftshof, das 1815 unter Propst Michael Ziegler neu erbaut wurde, sehen wir das Denkmal des berühmten Pomologen, Chorherr Josef Schmidberger (t 1844), von dem schon erwähnten akad. Bildhauer Franz Forster in St. Florian. Nun überrascht 1 ) er stammte aus Altstetten im Allgäu, heiratete 1713 in St. Florian , t 1744 in St. Florian. 22
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