Führer durch Österreichs Kunststätten - Die Stadt Steyr in Oberösterreich

52 dieses gotische Bauprinzip finben wir auch wieder von den Barock- und Kokokohäusern häutig aufgenommen. Die linke Bücherreihe eröffnen drei schöne Stukkatur- fassaden des XVIII. Jhs. Nr. 5, 7, 9. ln dem Bache Br. 9 baut sich einer der schönsten Kenaissaneehöfe der Stadt ein, von einheitlicher Anlage in drei Arkadengängen übereinander (Bild 20), die an einer Seite ein schönes Bisengitter krönt. Auffallend durch seinen phantastischen Abschluß des Dachge­ simses und der reichen Barockverzierung ist das Baus Br. 12 mit einem hübschen gotischen Portale (Bild 21), Br. 14 besitzt einen gotischen Bof mit zwei Arkadengängen übereinander (Bild 22), die Jahreszahl 1525 verrät uns das Alter des Bauses, Br. 16 war von 1525 bis 1827 zeitweilig das Wohnhaus Franz Schuberts. An Stelle des 1847 erbauten und in den letzten Jahren erneuten Preisgerichtes Br. 15 stand das dreigiebelige Birschenhaus mit einer aus dem XV. Jh. stammenden St. Bikolauskapelle. Die Bäuser Br. 15, 17, 19, 21 und 25 fragen mit ihren hochgegiebelten Dächern wesentlich zum alten Bilde des Stadtplatzes bei. Das letzte öffnet sich in einem malerischen gotischen Bof. Im Bause Br. 25 wurde, wie die Inschrifttafel sagt, Franz Wickhoff. der Begründer der Wiener Schule der Kunstgeschichte, geboren. Es besitzt eine schmucke Barockfassade aus dem XV111. Jh. und führt durch einen einfachen Bof mit einem Durchgänge zur Enns hinab. Vor diesen Häusern liegt der Geopolbs- brunnen, dessen Becken vom aufgelassenen Kloster Windhag stammt, während der Aufsatz mit der Statue des hl. Leopold und den übrigen Steinplastiken in Linz geschaffen wurden (Bild 25). Seine Formen sind schwer und das Unausgeglichene seines Aufbaues beruht wohl auf dieser Zusammensetzung fremdartiger Teile; aber er ist ein Vertreter jener Brunnen- bauten, die seit dem XVII. Jh. zur Ausschmückung großer Plätze so beliebt wurden, um ihnen einen künstlerischen Schwerpunkt zu geben. Das Kaff) aus (Bild 24 und 25) baut sich in die linke Häuserreihe an der größten Weite des Platzes als baulich betontester Mittelpunkt ein. Die hohe dreistöckige Fassade mit durchgehenden Pilastern, reichen Stuk­ katuren und prächtigen Fensterkörben ist von einer Balustrade

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